Klippenanfang - Immer Richtung Süden
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Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Es war ein heißer Tag, wie so oft. Aber Seran hatte nicht damit gerechnet, dass er so heiß sein würde. So unglaublich heiß. Die letzten Wochen konnte sich Seran nur noch mit Mühe und Not am Leben erhalten, die Gegend war noch trockener als die Gebiete, die er gewohnt war. Es lebten hier kaum irgendwelche Tiere, die Seran fressen konnte. Und auch das Jagen wurde von Tag zu schwerer für ihn. Es war wie ein Teufelskreis und Seran bekam mehr und mehr das Gefühl, die nächsten Tage sterben zu müssen. Sein magerer Körper hatte kaum noch Muskeln und Kraft und schließlich sank er einfach in den Sand.
//Nur für ein paar Minuten. Nur kurz, nur ganz kurz//, dachte er sich und wollte sich ausruhen, doch die Hitze, der er sich aussetzte, zog in dieser Zeit mehr Flüssigkeit aus seinem Körper und auch den paar Minuten wurden nun schon drei Stunden. Seran schlief, war halb mit Sand bedeckt und sein Atem war müde und langsam, als sich aus der Ferne etwas auf ihn zubewegte. Doch Seran schlief weiter, obwohl sein Gehirn den Geruch immer deutlicher wahrnahm, erwachte er einfach nicht.
Es war ein knochiges Tier auf vier Hufen, ähnlich groß wie ein Pferd und hatte aber den schmalen Kopf eines Pfleischfressers mit rissigen Zähnen und scharfen Augen. Es schlich um ihn herum, als würde es überlegen, ob Seran schon tot war und zog seine Kreise immer enger um den Schwarzhaarigen, der von all dem nichts mitbekam. Es legte den Kopf schräg, schien sich nur noch ein letztes Mal zu fragen, bevor es näher kam und einen vorsichtigen Biss in Serans Rücken wagte.
Seran erwachte sofort, als er den Schmerz und das warme Blut auf seinen Rücken spürte und es dauerte keine weitere Sekunde, da erklang ein kreischendes, animalisches Geräusch über die Sandendlose der Wüste.
Das Tier schien erst verschreckt, doch lief nicht davon. Die Neugier war geweckt und es schien ein verspielter Tieb in dessen Augen zu liegen, wie bei einer Katze, die mit ihrer Maus das Todesspiel spielte. Wieder kam es näher, wollte Seran in den Arm beißen, doch als Serans Lünge sich weitete und er noch einmals kreischte, dieses Mal lauter, hielt das Tier diese Nähe zu ihm nicht aus und wich wieder einige Schritte zurück.
Beide blickten sich an, Seran hechelte. Er wusste nicht warum, vielleicht weil ihn das Kreischen viel Kraft kostete und sein Körper mehr Sauerstoff brauchte. Das pferdeähnliche Tier legte wieder seinen Kopf schief, doch nun lag ein anderer Blick in dessen Augen. Noch einmal kreischte Seran, leiser und es lag ein anderer Ton in diesem Kreischen, mitleidserregend und flehend. Jedenfalls für diejenigen, die diese Kreischereien verstehen konnten.
Seran war sich bewusst, dass er damit vielleicht andere Lebewesen anlockte. Doch er wollte momentan nur dieses loswerden. Vielleicht auch in Ruhe gelassen werden.
Er herrschte Stille zwischen dem Esper und der Kreatur, die ihn weiterhin ansah und schließlich auch ein Kreischen von sich gab. Sofort kreischte Seran zurück. Er lag noch immer am Boden und man konnte nur raten, ob er keine Kraft hatte, um aufzustehen oder nicht aufstehen wollte. Er und die Kreatur klangen vollkommen unterschiedlich und es schien ein hin und her zu werden, manchmal wurden die Kreische heller oder dunkler, manchmal leiser, manchmal lauter, länger, kurzer, mit mehr Durck oder aus dem Magen. Es ging mehrere Minuten so, dass diese Laute durch die Wüste schallten. Wie ein ständiges Hin und Her von unausstehlichen Lauten.
//Nur für ein paar Minuten. Nur kurz, nur ganz kurz//, dachte er sich und wollte sich ausruhen, doch die Hitze, der er sich aussetzte, zog in dieser Zeit mehr Flüssigkeit aus seinem Körper und auch den paar Minuten wurden nun schon drei Stunden. Seran schlief, war halb mit Sand bedeckt und sein Atem war müde und langsam, als sich aus der Ferne etwas auf ihn zubewegte. Doch Seran schlief weiter, obwohl sein Gehirn den Geruch immer deutlicher wahrnahm, erwachte er einfach nicht.
Es war ein knochiges Tier auf vier Hufen, ähnlich groß wie ein Pferd und hatte aber den schmalen Kopf eines Pfleischfressers mit rissigen Zähnen und scharfen Augen. Es schlich um ihn herum, als würde es überlegen, ob Seran schon tot war und zog seine Kreise immer enger um den Schwarzhaarigen, der von all dem nichts mitbekam. Es legte den Kopf schräg, schien sich nur noch ein letztes Mal zu fragen, bevor es näher kam und einen vorsichtigen Biss in Serans Rücken wagte.
Seran erwachte sofort, als er den Schmerz und das warme Blut auf seinen Rücken spürte und es dauerte keine weitere Sekunde, da erklang ein kreischendes, animalisches Geräusch über die Sandendlose der Wüste.
Das Tier schien erst verschreckt, doch lief nicht davon. Die Neugier war geweckt und es schien ein verspielter Tieb in dessen Augen zu liegen, wie bei einer Katze, die mit ihrer Maus das Todesspiel spielte. Wieder kam es näher, wollte Seran in den Arm beißen, doch als Serans Lünge sich weitete und er noch einmals kreischte, dieses Mal lauter, hielt das Tier diese Nähe zu ihm nicht aus und wich wieder einige Schritte zurück.
Beide blickten sich an, Seran hechelte. Er wusste nicht warum, vielleicht weil ihn das Kreischen viel Kraft kostete und sein Körper mehr Sauerstoff brauchte. Das pferdeähnliche Tier legte wieder seinen Kopf schief, doch nun lag ein anderer Blick in dessen Augen. Noch einmal kreischte Seran, leiser und es lag ein anderer Ton in diesem Kreischen, mitleidserregend und flehend. Jedenfalls für diejenigen, die diese Kreischereien verstehen konnten.
Seran war sich bewusst, dass er damit vielleicht andere Lebewesen anlockte. Doch er wollte momentan nur dieses loswerden. Vielleicht auch in Ruhe gelassen werden.
Er herrschte Stille zwischen dem Esper und der Kreatur, die ihn weiterhin ansah und schließlich auch ein Kreischen von sich gab. Sofort kreischte Seran zurück. Er lag noch immer am Boden und man konnte nur raten, ob er keine Kraft hatte, um aufzustehen oder nicht aufstehen wollte. Er und die Kreatur klangen vollkommen unterschiedlich und es schien ein hin und her zu werden, manchmal wurden die Kreische heller oder dunkler, manchmal leiser, manchmal lauter, länger, kurzer, mit mehr Durck oder aus dem Magen. Es ging mehrere Minuten so, dass diese Laute durch die Wüste schallten. Wie ein ständiges Hin und Her von unausstehlichen Lauten.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
First Post Lester wusste nicht, was genau ihn in die Wüste geführt hatte. Aber er hatte auch mittlerweile aufgehört, sich auch nur über irgendetwas Gedanken zu machen. Die meisten Fragen nach dem 'Warum?' ließen sich sowieso meist mit einem einfachen 'Aus einer Laune heraus.' beantworten. Dafür, dass er sich momentan in der Wüste aufhielt, war der junge Mann nicht unbedingt passend gekleidet: Beigefarbene Cargo-Hosen, Sportschuhe, ein graues T-Shirt. Und natürlich die Gasmaske. Eine Maske, die ihm über Mund und Nase reichte, die Augen jedoch frei ließ. Das Atmen erleichterte sie nicht unbedingt, jedoch schützte sie etwas vor dem Sand. Kaum jemand verirrte sich in die Wüste, viele wussten, dass das meist mit dem Tod endete. Aber vielleicht fand Lester ja gerade deshalb etwas hier, das für ihn von wert sein konnte. Weil andere die Gegend so mieden. Metall vielleicht, das sich zu einer Granate gießen ließ. Etwas zu Essen aber eher weniger... Begleitet von nichts als seinen stummen Grübeleien und dem Geräusch seines eigenen Atems, vernahm Les plötzlich ein merkwürdiges Geräusch. Irritiert blickte er auf. Seine Augen suchten den Horizont ab; von dort war das Geräusch gekommen. Es hatte fast wie ein Schrei geklungen, aber nicht unbedingt menschlich. Da! Noch einer! Aber diesmal...irgendwie anders. Lesters Schritte beschleunigten sich; seine Neugierde war entfesselt. Auf die zwei Schreie folgten weitere, es wurde richtiggehend eine Folge daraus. Den höchsten Punkt einer Düne erklommen, sah Lester endlich die Quelle der Geräusche: Ein Mensch. Oder Esper. Etwas humanoides jedenfalls. Und ein gehuftes Tier, das Ähnlichkeit mit einem Pferd hatte. Die kannte er, das waren Fleischfresser. Und ganz offensichtlich auch an Menschen interessiert, wie die Flecken auf dem Wüstenboden zeigten. Der Maskenmann zögerte kaum Sekunden, ehe er eine der Granaten, die zuvor an seinem Gürtel Platz gefunden hatte, in Richtung des Tieres worf. Er hatte den Zünder nicht gezogen. Es gab ein dumpfes Geräusch, als das Geschoss das Tier an der Flanke traf; es wich zurück. Lester rannte den Abhang hinunter, wedelte dabei mit den Armen in der Luft. "Schhhht! Hau ab!" Er griff nach der am Boden liegenden Granate und warf sie erneut; tatsächlich machte sich das Tier davon. Das Geschoss wieder an seinem Gürtel befestigt, wandte Les sich nun dem Fremden zu. Er lief zu ihm hinüber, ging in die Hocke, wollte sich die Wunde besehen. Worte verlor er kein einziges. Starrte den schwarzhaarigen einfach nur mit ausdruckslosen gelben Augen an. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
In der Wunde hatten sich schon die ersten Sandkörner verloren, obwohl das Tier nicht stark zugebissen hatte, war die Haut an jenen Stellen wir von Messern gestochen. Seran blieb liegen und schluckte stark, das Kreischen hatte ihn viel Kraft gekostet und nach einigen weiteren Sekunden, bekann er erst tiefer zu atmen und schließlich zu hecheln. Er lehnte seinen Kopf auf seinen Arm, die Haut zuckte um die verwundete Stelle.
"Vielleicht solltest du besser gehen. Mein Geschrei hat bestimmt noch weitere Fiecher angelockt", sagte Seran mit ruhiger und leiser Stimme, begann danach aber sofort wieder, zu hecheln. Es sah nicht besonders merkwürdig aus, denn er ließ seine Zunge in seinem Mund, aber sein Oberkörper bewegte sich schnell auf und ab und es war fragwürdig, ob dies eine gesunde Methode war, um Stress zu verarbeiten.
//Die gelben Augen, die blauen Haare. Ist es ein Esper? Er sieht nicht normal aus, aber warum trägt er dann eine Gasmaske, wenn er ein Esper wäre?//, fragte Seran sich in seine Gedanken und sah den anderen mit einem kaputten, aber offenen Blick an. Doch Seran schien keine Angst zu haben, nichtmal vor seiner jetzigen Situation. Obwohl er hechelte, lag in seinem Blick keinerlei Angst. Vielleicht hatte er das schlimmste auch schon hinter sich.
//Seh dich fliegen, doch deine Flügel, sind müd' und schwer. Über'm Meer.//, erinnerte Seran sich an diese Liedzeilen und er dachte an das endlose Wasser, von dem er träumte und deshalb immer Richtung Süden ging. Für ihn sah es nur nicht mehr so aus, als würde er es noch erreichen, vielleicht würde er nicht überleben. //Vielleicht will ich auch gar nicht überleben. Wozu denn auch? Für den Sand?//
"Vielleicht solltest du besser gehen. Mein Geschrei hat bestimmt noch weitere Fiecher angelockt", sagte Seran mit ruhiger und leiser Stimme, begann danach aber sofort wieder, zu hecheln. Es sah nicht besonders merkwürdig aus, denn er ließ seine Zunge in seinem Mund, aber sein Oberkörper bewegte sich schnell auf und ab und es war fragwürdig, ob dies eine gesunde Methode war, um Stress zu verarbeiten.
//Die gelben Augen, die blauen Haare. Ist es ein Esper? Er sieht nicht normal aus, aber warum trägt er dann eine Gasmaske, wenn er ein Esper wäre?//, fragte Seran sich in seine Gedanken und sah den anderen mit einem kaputten, aber offenen Blick an. Doch Seran schien keine Angst zu haben, nichtmal vor seiner jetzigen Situation. Obwohl er hechelte, lag in seinem Blick keinerlei Angst. Vielleicht hatte er das schlimmste auch schon hinter sich.
//Seh dich fliegen, doch deine Flügel, sind müd' und schwer. Über'm Meer.//, erinnerte Seran sich an diese Liedzeilen und er dachte an das endlose Wasser, von dem er träumte und deshalb immer Richtung Süden ging. Für ihn sah es nur nicht mehr so aus, als würde er es noch erreichen, vielleicht würde er nicht überleben. //Vielleicht will ich auch gar nicht überleben. Wozu denn auch? Für den Sand?//
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Der Maskenmann antwortete nicht auf die Worte des Fremden, sondern begutachtete dessen Wunde am Rücken. Sie war nicht allzu groß, doch konnten sich auch kleine Wunden entzünden und schnell zu großen Problemen werden, wenn man sie nicht sauber hielt. Lester griff nach dem Messer, das ebenfalls mit an seinem Gürtel hing und schnitt in den unteren Teil seines T-Shirts, steckte es danach zurück in die Scheide. Dann riss er den Stoff einmal rund herum ab und verband damit wortlos die Wunde. Er ging nicht unbedingt zärtlich vor, aber zärtlich kannte man ihn auch nicht. Er war ein zweckorientierter Mensch, das zeigte auch sein Handeln. Und wieder ließ sich die Frage nach dem 'Warum?' mit einem einfachen 'Aus einer Laune heraus' beantworten. Der junge Mann mit dem türkisfarbenen Haar erhob sich, blickte in beide Richtungen. Er fragte sich, ob der andere wohl in der Lage war, zu laufen. Doch so, wie dieser hechelte, war das wohl eher nicht der Fall. Kurzerhand griff er nach dem einen Arm des Schwarzhaarigen und legte sich diesen über die Schulter, um den Verwundeten so auf die Beine zu ziehen. Noch immer hatte er kein Wort verloren, aber sein Handeln machte klar, dass er entschlossen war, den anderen nicht allein in der Wüste zurück zu lassen. Langsam machte er einen Schritt, zog den Fremden mit sich. Sie mussten irgendwo Schutz vor der Sonne suchen, am besten auch die Wunde auswaschen. Vom ursprünglichen Weg würden sie abweichen müssen, denn in die Richtung war weit und breit kein sicherer Fleck auszumachen. Von der anderen Richtung wusste Lester jedoch, dass es dort so etwas gab, denn von dort war er ja gekommen... |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran sah den jungen Mann nur verwundert an. Konnte er überhaupt sprechen? Ja, er hatte dieses Tier ja weggescheucht mit 'Hau ab'. Vielleicht redete er auch nur mit Tieren und nicht mit Esper oder Menschen. Vielleicht mochte er sie nicht, aber warum half er Seran dann? Seran konnte sich diese ganzen Fragen nicht beantworten und sah ihm nur wortlos dabei zu, wie er die Wunde notdürftig versorgte, hob auch seine Hüfte dabei etwas an, damit dieser das Tuch besser unter seinen Magen bekam.
Da Serans Reaktionen durch seine Verfassung nicht mehr die schnellsten waren, ging für ihn dieses Hochziehen auch zu schnell und es dauerte einige Sekunden, bis er sich selbst mit seinen Beinen stützte. Zwar etwas wackelig, aber wenigstens musste Lester nun nicht sein komplettes Gewicht alleine rumtragen.
"Mein Rucksack", merkte Seran nur kurz an, denn dieser lag immer noch im Sand. Er würde ihn nicht zurück lassen, niemals. Lieber würde er mit diesem Rucksack zusammen in der Wüste verrotten. Zwar war der Rucksack an sich sehr groß, doch es war nicht wirklich viel drin und er war sehr leicht, da das Wasser schon lange aufgebraucht war und sich auch keine Nahrung mehr darin befand. Nur einige Zeichensachen, Streichhölzer, Decken und Kleidung und noch ein wenig Kleinkrams. Aber nichts mit besonders viel Gewicht. Es war ja auch nicht sonderlich intelligent, unnötigen Kram durch die Wüste zu schleppen, halt nur das nötigste.
Seran drehte also seinen Kopf zu dem Rucksack und beugte sich zu diesem runter, um ihn zu nehmen. Weil Lester ihn noch mit dem Arm festhielt, zog Seran ihn etwas mit, doch schließlich hatte er ihn und setzte legte sich den Gurt über eine Schulter, sodass der Rucksack seitlich hing und nicht auf die Wunde traf.
"Warum tust du das? Du weißt nicht, ob gleich irgendetwas hier aufkreuzt und wenn, was es ist. Du bringst dich für ein Wrack in Lebensgefahr", redete Seran wieder auf ihn ein. Natürlich war er froh, gerettet zu werden und die Chance auf Leben zu bekommen. Doch wenn dieser Mann wegen Serans Geschrei aufgefressen wird, würde er sich das nicht verzeihen können. Aber er schloss durch die Taten des Fremden darauf, dass er entweder lebensmüde war oder Seran für sich irgendwie gebrauchen wollte. Vielleicht wollte er ihn ja auch essen? Wenn man in der Wüste lange nichts gegessen hat, frisst man ja auch gerne einen Menschen oder einen Esper. Aber an Seran war nicht viel zum Essen dran. Also musste der Kerl lebensmüde sein. Und das mochte Seran, denn er war manchmal ebenso lebensmüde oder bekloppt, psychisch gestört oder einfach nur spontan.
Während er über den mit den bunten Haaren nachdachte, liefen die beiden in die Richtung, in die Seran auch gehen wollte. Richtung Süden, Richtung Meer und endloses Wasser. Richtung Sorgenlos.
Da Serans Reaktionen durch seine Verfassung nicht mehr die schnellsten waren, ging für ihn dieses Hochziehen auch zu schnell und es dauerte einige Sekunden, bis er sich selbst mit seinen Beinen stützte. Zwar etwas wackelig, aber wenigstens musste Lester nun nicht sein komplettes Gewicht alleine rumtragen.
"Mein Rucksack", merkte Seran nur kurz an, denn dieser lag immer noch im Sand. Er würde ihn nicht zurück lassen, niemals. Lieber würde er mit diesem Rucksack zusammen in der Wüste verrotten. Zwar war der Rucksack an sich sehr groß, doch es war nicht wirklich viel drin und er war sehr leicht, da das Wasser schon lange aufgebraucht war und sich auch keine Nahrung mehr darin befand. Nur einige Zeichensachen, Streichhölzer, Decken und Kleidung und noch ein wenig Kleinkrams. Aber nichts mit besonders viel Gewicht. Es war ja auch nicht sonderlich intelligent, unnötigen Kram durch die Wüste zu schleppen, halt nur das nötigste.
Seran drehte also seinen Kopf zu dem Rucksack und beugte sich zu diesem runter, um ihn zu nehmen. Weil Lester ihn noch mit dem Arm festhielt, zog Seran ihn etwas mit, doch schließlich hatte er ihn und setzte legte sich den Gurt über eine Schulter, sodass der Rucksack seitlich hing und nicht auf die Wunde traf.
"Warum tust du das? Du weißt nicht, ob gleich irgendetwas hier aufkreuzt und wenn, was es ist. Du bringst dich für ein Wrack in Lebensgefahr", redete Seran wieder auf ihn ein. Natürlich war er froh, gerettet zu werden und die Chance auf Leben zu bekommen. Doch wenn dieser Mann wegen Serans Geschrei aufgefressen wird, würde er sich das nicht verzeihen können. Aber er schloss durch die Taten des Fremden darauf, dass er entweder lebensmüde war oder Seran für sich irgendwie gebrauchen wollte. Vielleicht wollte er ihn ja auch essen? Wenn man in der Wüste lange nichts gegessen hat, frisst man ja auch gerne einen Menschen oder einen Esper. Aber an Seran war nicht viel zum Essen dran. Also musste der Kerl lebensmüde sein. Und das mochte Seran, denn er war manchmal ebenso lebensmüde oder bekloppt, psychisch gestört oder einfach nur spontan.
Während er über den mit den bunten Haaren nachdachte, liefen die beiden in die Richtung, in die Seran auch gehen wollte. Richtung Süden, Richtung Meer und endloses Wasser. Richtung Sorgenlos.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Obwohl der Fremde erneut das Wort an ihn richtete, behielt Lester sein Schweigen bei. Der Schwarzhaarige gab zu verstehen, dass er gerne seinen Rucksack mitnehmen würde, was nachvollziehbar war. Ein leichtes Nicken angedeutet, ließ Lester es zu. Kurz überlegte er, dem Verwundeten die Last abzunehmen, ließ es dann jedoch sein. Der Rucksack wirkte nicht wirklich schwer und wenn persönliche Sachen darin waren, wollte er bestimmt nicht, dass ein Fremder ihn an sich nahm. Denn in dieser Welt konnte man kaum jemandem vertrauen, schon gar nicht in der Wüste, wo alle Ressourcen noch um einiges knapper waren als irgendwo sonst. Wieder sprach der Fremde ihn an, er war ganz offensichtlich um einiges redseliger als sein Retter. Für einen Moment blieb Lester stehen, sah seinem Schützling unter der Maske hervor forschend ins Gesicht. Dann wanderte sein Blick in die Umgebung, suchte den Horizont ab. Noch hatte sich nichts genähert, außer ihnen war kein einziges Lebewesen in Sicht. Kurz mit den Schultern gezuckt setzte Les sich wieder in Bewegung. Der Schwarzhaarige schien es ja fast darauf anzulegen, dass er es sich noch einmal anders überlegte. Vielleicht war er ja lebensmüde und deshalb in der Wüste unterwegs. Doch Selbstmord...eine solche Tat war für den Mann mit der Gasmaske so gar nicht nachvollziehbar; kämpfte er doch jeden einzelnen Tag ums Überleben. Wobei der Fremde ja durchaus Recht hatte: Sicherer wäre es für Lester gewesen, ihn einfach liegen zu lassen. Doch vielleicht war ihm ja nach etwas Abwechslung an diesem tristen Ort. Möglicherweise war der Fremde gewillt, ein paar Geschichten zum besten zu geben. Auch wenn Les nicht sicher war, ob er überhaupt zuhören würde. Aber allein die Gesellschaft eines anderen Menschen hatte irgendwie etwas...tröstliches... |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
"Okay okay, ich geb's auf. Dann rette mich und ich bin dir dankbar dafür.", seufzte Seran mit tockener Stimme. "Aber sag mir mal, wie du heißt." Seran ließ sich mitschleppen und sein Kreislauf kam langsam wieder etwas in schwung, während die beiden weiterhin durch den Sand stapften. Serans Gesicht war nach unten gerichtet, er sah zu, wie der Sand unter seinen Füßen vorbei ging und achtete nicht auf die Umgebung. Er roch nur permanent die Luft ein, kontrollierte damit, ob sich irgendetwas näher bewegte. Aber momentan roch er nur Lester und den permanenten Sandgeruch.
Nach einigen weiteren Momenten hob er schließlich den Kopf, was ihm nicht leicht zu fallen schien, und erblickte hinter einem sehr hohen Sandhügel einige Felsen, die sich mit den vergehenden Sekunden häuften. Felsen, eine ganze Felsenlandschaft. "Schatten....!", brach Seran mit riesigen und hoffenden Augen zwischen seinen Lippen vollkommen erstaunt und ergriffen hervor. Der Blick, der in seinen Augen lag, war vollkommen überwältigt und wie der von einem kleinem Jungen, der in einer Märchenwelt gelandet war.
Er durfte leben, Seran Speller durfte weiter leben und vielleicht hatte sich ja auch ein Fluss seine Bahn durch irgendwelche Klippen gesucht. Oder es hatte sich Feuchtigkeit in irgendwelchen Höhlen angesammelt. Die Erwartungen waren hoch. Außerdem sammelten sich in schattigen Gebieten mehr Tiere, als in der heißen leeren Wüste. Das bedeutete, dass Seran vielleicht schon bald etwas zu essen bekam und vielleicht sogar Wasser. Und Schatten. Der Schatten war garantiert, wenn dies denn keine Halluzination war. Doch es sah so echt aus! So wundervoll und er konnte seinen Blick nicht davon lassen.
// Und vielleicht liegt da nicht ganz so viel Sand rum und ich muss meine Schuhe nicht alle zwei Stunden ausschütten, weil sie sonst zu schwer werden. //, überlegte der Esper sich weitere Vorteile von diesem Gebiet. // Ja, keine Schuhe mehr aussütten. Sandgeschützte Plätze und überdachte Höhlen, kühle feuchte Höhlen und Pflanzen in diesen Höhlen. Tiere in den Höhlen, die man fressen konnte und kein Sand mehr in den Höhlen. KEIN SAND! //
Nach einigen weiteren Momenten hob er schließlich den Kopf, was ihm nicht leicht zu fallen schien, und erblickte hinter einem sehr hohen Sandhügel einige Felsen, die sich mit den vergehenden Sekunden häuften. Felsen, eine ganze Felsenlandschaft. "Schatten....!", brach Seran mit riesigen und hoffenden Augen zwischen seinen Lippen vollkommen erstaunt und ergriffen hervor. Der Blick, der in seinen Augen lag, war vollkommen überwältigt und wie der von einem kleinem Jungen, der in einer Märchenwelt gelandet war.
Er durfte leben, Seran Speller durfte weiter leben und vielleicht hatte sich ja auch ein Fluss seine Bahn durch irgendwelche Klippen gesucht. Oder es hatte sich Feuchtigkeit in irgendwelchen Höhlen angesammelt. Die Erwartungen waren hoch. Außerdem sammelten sich in schattigen Gebieten mehr Tiere, als in der heißen leeren Wüste. Das bedeutete, dass Seran vielleicht schon bald etwas zu essen bekam und vielleicht sogar Wasser. Und Schatten. Der Schatten war garantiert, wenn dies denn keine Halluzination war. Doch es sah so echt aus! So wundervoll und er konnte seinen Blick nicht davon lassen.
// Und vielleicht liegt da nicht ganz so viel Sand rum und ich muss meine Schuhe nicht alle zwei Stunden ausschütten, weil sie sonst zu schwer werden. //, überlegte der Esper sich weitere Vorteile von diesem Gebiet. // Ja, keine Schuhe mehr aussütten. Sandgeschützte Plätze und überdachte Höhlen, kühle feuchte Höhlen und Pflanzen in diesen Höhlen. Tiere in den Höhlen, die man fressen konnte und kein Sand mehr in den Höhlen. KEIN SAND! //
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Lesters eisernes Schweigen entmutigte die kleine Quasselstrippe offenbar, sein Tonfall deutete darauf hin. Die Worte jedoch, die er sprach... Retten. Und dankbar... Das war wieder nichts, das in Les' Kopf Platz gefunden hätte. Er hatte das Tier nicht vertrieben, um dafür irgendeinen Dank zu erhalten, er hatte es...einfach getan. Seine Augen wanderten in die Winkel, er musterte den Schwarzhaarigen. Nun wollte er auch noch seinen Namen wissen. Die Lippen des Maskenmannes klebten schwer aneinander. Seit das Vieh sich davon gemacht hatte, hatte er nicht mehr gesprochen und die Hitze der Wüste hatte auch einiges dazu beigetragen, dass er erst einen Moment brauchte, um seine Stimme wieder zu finden. "Les...ter.", brachte er halblaut und kratzig hervor, durch die Gasmaske noch zusätzlich etwas verfremdet. Lester. Das war das, an was er sich erinnerte. Irgendwann einmal hatte er auch eine Zahl gehabt, doch die...hatte er vergessen. Zu seinen Zeiten als Soldat war er kein Individuum gewesen. Kein Mensch, dessen Name eine Rolle spielte. Zahlen waren einfacher, sie hatten eine Reihenfolge. Mit Namen war das anders. Doch er hatte Gefährten gehabt, Gefährten, für die er mehr als eine Zahl gewesen war. Und sie hatten ihn Lester genannt. Lester Henderson. Seine Unterlippe begann zu zittern. Er vermied es, an damals zu denken und nun war er durch die vermeintlich unverfängliche Frage nach seinem Namen doch wieder auf alte Erinnerungen gestoßen. Mary nannte ihn Lester. Für sie war er keine Zahl. //Mary...// Die Wüste wäre nichts für sie. Zwar war sie hart im Nehmen, doch hätte er es um jeden Preis vermieden, sie an einen Ort wie diesen zu führen. Er war gefährlich. So unglaublich gefährlich... Völlig in Gedanken versunken war Les weiter gestapft. Mit einem Mal jedoch erhob der Schwarzhaarige erneut das Wort. Lester brauchte einen Moment, um die Bedeutung an sich heran zu lassen, doch dann sah er es selbst: Schatten. Felsen. Er zog den Arm des Verwundeten etwas fester über seine Schulter und gab seinen Schritten mehr Nachdruck. Ziel war es, die schattenspendenden Felsen schnellstmöglich zu erreichen. Auch wenn Schatten natürlich auch immer etwas bedrohliches an sich hatten. Vor allem in der Wüste durfte man das nicht vergessen. Der Schatten der Felsen war etwas unsagbar wertvolles, nicht nur für die beiden, sondern auch für jedes andere Lebewesen. So konnte es gut sein, dass dort etwas lauerte und nur darauf wartete, sie anzufallen. Sie waren erschöpft, ausgelaugt. Und liefen über das freie Feld der Wüste wie über einen Präsentierteller. Egal, wie man es drehte und wendete: Sie waren ein gefundenes Fressen für jeden, der Hunger leiden musste und schneller war als sie. Konzentiert starrte Lester in die Dunkelheit. Auf der Suche nach einer Bewegung oder dergleichen, seine freie Hand wanderte automatisch an seinen Gürtel, nur zur Sicherheit. Aber bislang konnte er nichts ungewöhnliches erspähen. //Nicht unbedingt ein gutes Zeichen...// |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
"Wie? Lester? Mein Name ist Seran, sehr erfreut", erzählte Seran zwar mit angestrengter Stimme, doch er schien in Redelaune zu sein. Nach so vielen Jahren, in denen man vielleicht mal mit vier oder fünf Leuten gesprochen hatte, war es doch ein Segen, sich mal wieder unterhalten zu können. "Du redest nicht viel, hm? Ich habe jahrelang mit kaum jemanden geredet, also musst du mein Gequassel nun ertragen... Es sei denn, du sagst mir, dass du es nicht willst. Aber dazu müsstest du erstmal etwas sagen."
Es war nicht so, dass Seran sich den Gefahren nicht bewusst war, sondern er war einfach nur verdammt glücklich, eine Chance auf Leben bekommen zu haben und nun jemanden bei sich zu haben. Schon der Körperkontakt, also wie der andere seinen Arm über seiner Schulter nahm, erfüllte Seran innerlich und machte ihn gleichzeitig etwas nervös. Er war ungeübt, wie man mit Fremden umzuegehen hatte.
Als Lester schneller ging, versuchte Seran, mitzuhalten, was bei seinen langen Beinen und damit großen Schritten nicht das Problem wäre, wenn er nicht so verdammt schwach und ausgehungert wäre. "Tut mir leid, wenn ich dich aufhalte", entschuldigte sich Seran und fühle sich zwischen Freude und Schuldgefühlen hin und her gerissen. Obwohl... eigentlich konnte er nichts dafür, dass ihn Lester nun mitzerrte. Er hat nicht darum gebeten und ihm sogar angeboten, ihn liegen zu lassen, damit er Lester nicht in unnötige Gefahren brachte. Doch Lester war selbstlos und trotzdem konnte Seran nicht wirklich behaupten, dass er sehr freundlich war, denn er redete ja kein Wort, sondern schien wie eine stumme Maschiene zu arbeiten.
Seran strengte sich an, um mit Lesters Thempo mitzuhalten, doch es fiel ihm alles andere als leicht. Er fühlte sich ausgelaugt und sein Körper neigte dazu, sich wieder in den Sand fallen zu lassen, wenn Lester ihn nicht auf den Beinen halten würde. Auch wie stark Lester ihn am Handgelenk anpackte, war nicht wirklich angenehm, denn seine Handgelenke waren so dünn, dass die Haut an den Knochen rieb. Aber dennoch sagte Seran kein Wort und biss sich durch, ohne zu klagen. Er konnte froh sein, nun überhaupt weggeschleppt zu werden. Vielleicht hätten ihm die nächsten Stunden in der Sonne, ohne Nahrung und Wasser, das Leben gekostet.
Plötzlich und ohne Vorwarnung blieb Seran wie erstarrt stehen und schien sich streng zu konzentrieren. Er blickte um sich, seine Nasenflügel bewegten sich leicht und er roch immer wieder und wieder die Luft in sich ein. Nochmals blickte er die Horizonte um sie herum ab, sah danach angespannt in den Himmel. Es war nur ein kleiner Raubvogel, der um die beiden lautlos umkreiste. "Wir können weiter..."
Es war nicht so, dass Seran sich den Gefahren nicht bewusst war, sondern er war einfach nur verdammt glücklich, eine Chance auf Leben bekommen zu haben und nun jemanden bei sich zu haben. Schon der Körperkontakt, also wie der andere seinen Arm über seiner Schulter nahm, erfüllte Seran innerlich und machte ihn gleichzeitig etwas nervös. Er war ungeübt, wie man mit Fremden umzuegehen hatte.
Als Lester schneller ging, versuchte Seran, mitzuhalten, was bei seinen langen Beinen und damit großen Schritten nicht das Problem wäre, wenn er nicht so verdammt schwach und ausgehungert wäre. "Tut mir leid, wenn ich dich aufhalte", entschuldigte sich Seran und fühle sich zwischen Freude und Schuldgefühlen hin und her gerissen. Obwohl... eigentlich konnte er nichts dafür, dass ihn Lester nun mitzerrte. Er hat nicht darum gebeten und ihm sogar angeboten, ihn liegen zu lassen, damit er Lester nicht in unnötige Gefahren brachte. Doch Lester war selbstlos und trotzdem konnte Seran nicht wirklich behaupten, dass er sehr freundlich war, denn er redete ja kein Wort, sondern schien wie eine stumme Maschiene zu arbeiten.
Seran strengte sich an, um mit Lesters Thempo mitzuhalten, doch es fiel ihm alles andere als leicht. Er fühlte sich ausgelaugt und sein Körper neigte dazu, sich wieder in den Sand fallen zu lassen, wenn Lester ihn nicht auf den Beinen halten würde. Auch wie stark Lester ihn am Handgelenk anpackte, war nicht wirklich angenehm, denn seine Handgelenke waren so dünn, dass die Haut an den Knochen rieb. Aber dennoch sagte Seran kein Wort und biss sich durch, ohne zu klagen. Er konnte froh sein, nun überhaupt weggeschleppt zu werden. Vielleicht hätten ihm die nächsten Stunden in der Sonne, ohne Nahrung und Wasser, das Leben gekostet.
Plötzlich und ohne Vorwarnung blieb Seran wie erstarrt stehen und schien sich streng zu konzentrieren. Er blickte um sich, seine Nasenflügel bewegten sich leicht und er roch immer wieder und wieder die Luft in sich ein. Nochmals blickte er die Horizonte um sie herum ab, sah danach angespannt in den Himmel. Es war nur ein kleiner Raubvogel, der um die beiden lautlos umkreiste. "Wir können weiter..."
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Auf die erneute Frage nach seinem Namen, machte sich Les nicht mal die Mühe, richtig zu nicken, sondern deutete es nur an. Der Fremde stellte sich nun selbst vor und unter der Maske formte Lester lautlos mit den Lippen die Silben, sprach dem Schwarzhaarigen nach. //Seran.// Ein ungewöhnlicher Name. Keiner, den er schon einmal gehört hätte. Der Blick des Maskenmannes veränderte sich ein wenig, schien weniger verschlossen. Eine gewisse Neugierde blitzte in seinen Augen auf, doch sein Schweigen behielt er bei. Ein Achselzucken für die Vermutung, dass er nicht viel rede. Was folgte, ließ ihn fast schmunzeln. Allerdings blickte Les wieder zu den Schatten, statt Seran ein offensichtliches Lächeln zu schenken. Der Trick, den der andere anwenden wollte, war ihm sehr wohl aufgefallen, aber wenn er das Bedürfnis hatte, zu reden, würde er schon Laut geben. Dass Seran Schwierigkeiten hatte, mit seinem Tempo mitzuhalten, bemerkte Lester sehr wohl, jedoch fiel es ihm schwer, seine Schritte zu zügeln. Erneut schien Seran versuchen zu wollen, ihn davon zu überzeugen, dass es keine gute Idee gewesen war, sich seiner anzunehmen. Kurz öffnete Les den Mund, schloss ihn dann aber recht schnell wieder. Wenn er jetzt etwas entgegensetzte, würde er vielleicht am Ende diskutieren müssen oder sein Handeln erklären. Dabei konnte er es doch selbst nicht mal wirklich nachvollziehen... Sie trotteten ein wenig weiter, ehe der Schwarzhaarige plötzlich wie vom Donner gerührt stehen blieb. Sein Verhalten glich dem eines Tieres, seine Augen suchten den Horizont ab und es wirkte fast, als...würde er versuchen, die Witterung von irgendetwas aufzunehmen. Etwas irritiert sah Lester seinen Begleiter aus den Augenwinkeln an. Dieser gab nun die Erlaubnis, den Weg fortzusetzen, was sie taten. Als sie die schattenspendenden Felsen endlich erreicht hatten, atmete Lester ein wenig auf und sah Seran an. "Du hälst mich nicht auf." Er hatte die Maske herunter genommen, sie hing nun locker um seinen Hals. Seine Stimme war weich, doch hatte noch immer den für sie typischen halblauten Ton. Nach diesem einen Satz drehte er sich um und begann, die Umgebung innerhalb der nächsten 10 Schritte ein wenig zu erkunden, um nicht Opfer einer bösen Überraschung zu werden. Außerdem hoffte er, Wasser zu finden. Auch wenn das Trinken sehr riskant war. Eigentlich hieß es immer, man solle jedes Wasser, das man fand, zuvor abkochen, da die Gefahr, sich mit Echidna anzustecken... Seran den Rücken zugewandt, wanderten Lesters Augen erneut in die Winkel. "Bist du ein...Mensch..?" |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran bemerkte mittlerweile, wie leise der andere nur redete und wie leicht seine Reaktionen waren. Deshalb achtete Seran nun auf jede einzelne Veränderung in dessen Gesicht und schärfte etwas seinen Blick, um nichts zu verpassen. Wenn Lester nicht reden wollte, würde Seran seine Informationen über ihn aus seinem Verhalten ermitteln müssen. Zwar waren Serans Augen nicht die besten, doch wenn Lester nicht allzu weit entfernt war, war es nicht das Problem.
Er bemerkte also das Achselzucken und wie die Augen des anderen ihn immer wieder mit verschiedenen Blicken ansahen. Doch bei den Blicken wurde Seran leider wieder klar, wie wenig Erfahrung er mit anderen Menschen hatte und seine Beobachten warfen ihm nur noch mehr Fragen als Antworten auf.
Ein etwas erleichteter Blick stellte sich bei Seran ein, als Lester zu ihm sagte, dass er ihn nicht aufhalten würde. Endlich ein vernünftiger Satz und die Erleichterung, auf die Seran die ganze Zeit gewartet hatte. Zwar war die Stimme sehr leise und ruhig, doch das empfand er als sehr angenehm, da Seran die Stille der Wüste gewohnt war. Und als Lester endlich seine Maske abgenommen hatte, war er noch zufriedener. So langsam fasste Lester vielleicht etwas Vertrauen, die Basis für ein gutes Miteinander.
Seran sank an den Boden und lehnte sich an die Felswand, als Lester ihn losließ und sie endlich den ersehnten Schatten erreicht hatte. Während der Kerl mit den türkisen Haaren die Gegend absuchte, beobachtete Seran ihn weiterhin und versuchte, sich endlich etwas auszuruhen und wieder Kräfte zu fassen. Doch als Lester ihn fragte, ob er ein Mensch sei, lag irgendein merkwürdiger Unterton in der Frage, den Seran sich nicht erklären konnte und deshalb etwas unsicher antwortete: "Ich bin ein Esper."
Er bemerkte also das Achselzucken und wie die Augen des anderen ihn immer wieder mit verschiedenen Blicken ansahen. Doch bei den Blicken wurde Seran leider wieder klar, wie wenig Erfahrung er mit anderen Menschen hatte und seine Beobachten warfen ihm nur noch mehr Fragen als Antworten auf.
Ein etwas erleichteter Blick stellte sich bei Seran ein, als Lester zu ihm sagte, dass er ihn nicht aufhalten würde. Endlich ein vernünftiger Satz und die Erleichterung, auf die Seran die ganze Zeit gewartet hatte. Zwar war die Stimme sehr leise und ruhig, doch das empfand er als sehr angenehm, da Seran die Stille der Wüste gewohnt war. Und als Lester endlich seine Maske abgenommen hatte, war er noch zufriedener. So langsam fasste Lester vielleicht etwas Vertrauen, die Basis für ein gutes Miteinander.
Seran sank an den Boden und lehnte sich an die Felswand, als Lester ihn losließ und sie endlich den ersehnten Schatten erreicht hatte. Während der Kerl mit den türkisen Haaren die Gegend absuchte, beobachtete Seran ihn weiterhin und versuchte, sich endlich etwas auszuruhen und wieder Kräfte zu fassen. Doch als Lester ihn fragte, ob er ein Mensch sei, lag irgendein merkwürdiger Unterton in der Frage, den Seran sich nicht erklären konnte und deshalb etwas unsicher antwortete: "Ich bin ein Esper."
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Etwas in Lesters Innerem zog sich zusammen. //Ein Esper also...// Damals hatte er einige von ihnen getötet. Und sollte sich jemals innerhalb des Bunkers jemand mit der Krankheit angesteckt haben, so lautete der Befehl, ihn zu töten. Der junge Mann ballte die Fäuste. Er hatte gelernt, dass eine Echidna-Infektion mit das schlimmste war, das passieren konnte. "Mary hat es nicht bekommen. Es gibt die Krankheit schon so lange und sie hat sie nie bekommen... Ich auch nicht. Wir haben immer aufgepasst. Echidna zerstört die Menschen, macht sie zu Monstern..." während er so sprach, suchte er die Höhle nach Wasser ab. Eine gewisse Feuchtigkeit war zu spüren, also vielleicht hatten sie ja Glück und es gab eine kleine Quelle oder dergleichen. Seine Maske wieder über das halbe Gesicht gezogen, kehrte Les zu Seran zurück. Das bisschen Wohlwollen, das sich zwischenzeitlich in seinem Blick angesammelt hatte, war erloschen. Zurückgekehrt war die Ausdruckslosigkeit. Es war fast, als hätte er eine Art Wand aufgebaut, die den Blick auf sein Inneres, sein Denken, verstellte. Dennoch war es wieder seine Neugierde, die Lester nicht einfach davonlaufen ließ. "Wie...ist das so..?" Man konnte fast meinen, dass der Maskenmann gerade zwischenzeitlich einen etwas klareren Moment hatte."...fühlt man sich..." Nun ging er in die Knie. "...irgendwie überlegen..?" Er wusste nicht viel über Esper, hatte kaum mit ihnen zu tun gehabt. Und wenn, dann auf keinen Fall freiwillig. Doch vielleicht war es ja an der Zeit, die alten Vorurteile zu vergessen. Er hatte schon so vieles vergessen. Warum nicht auch das? Weil es lebenswichtig war. Echidna brachte nicht nur unglaubliche Fähigkeiten mit sich, häufig brachte sie ebenso den Tod. Und ob man es überleben würde oder nicht, war vorher nicht zu sagen. Eine Infektion sollte also in jedem Falle vermieden werden. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran merke, dass sich irgendetwas verändert hatte. Lester fühlte sich nun wieder fremder an, das merke selbst Seran, obwohl er nicht viel mit Menschen zu tun gehabt hatte. Irgendetwas stimmte nicht und als Lester sich nun vor ihn kniete und ihm diese Frage stellte, machte es Seran irgendwie Angst. Seran blickte ihm in die Augen, war das etwa Hass? Er wusste es nicht genau, aber Seran presste sich etwas gegen die Wand. In seinem momentanen Zustand könnte Lester ihn einfach so töten und würde dabei nichtmal viel Kraft verschwenden müssen. Nein, Seran fühlte sich ganz und gar nicht überlegen, momentan unterlegen und sehr unwohl. Auch, dass Lester wieder seine Gasmaske aufhatte, bedeutete eine gewisse Distanz zwischen den Beiden.
"Nein, ich fühle mich nicht überlegen. Ohne dich wäre ich da draußen doch drauf gegangen", erinnerte Seran und dass er sich unwohl fühlte, konnte man auch an seinem Stimmton erkennen, der nun deutlich gedämpfter war, als zuvor. Wollte Lester ihn nun umbringen? Hasste er Esper? Was auch immer sich zwischen ihnen nun verändert hatte, es war nichts gutes und Seran konnte es einfach nicht einordnen und sah weiterhin gebannt in Lesters gelbe Augen. Ob er wohl den Funken Furcht darin sehen konnte?
"Nein, ich fühle mich nicht überlegen. Ohne dich wäre ich da draußen doch drauf gegangen", erinnerte Seran und dass er sich unwohl fühlte, konnte man auch an seinem Stimmton erkennen, der nun deutlich gedämpfter war, als zuvor. Wollte Lester ihn nun umbringen? Hasste er Esper? Was auch immer sich zwischen ihnen nun verändert hatte, es war nichts gutes und Seran konnte es einfach nicht einordnen und sah weiterhin gebannt in Lesters gelbe Augen. Ob er wohl den Funken Furcht darin sehen konnte?
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Die Reaktionen, die Seran zeigte, waren Lester nur allzu gut bekannt: Der Schwarzhaarige hatte Angst. Den Kopf etwas schief gelegt, bohrte Les seinen Blick in den des anderen. Seine Hand wanderte langsam zum Gürtel. Ob er vorhatte, zum Messer zu greifen..? Wohl eher das, als nach einer Granate. Ein solches Geschoss hier, in einer Höhle, in der er sich selbst befand, wäre der blanke Wahnsinn. Plötzlich machte der junge Mann eine schnelle Bewegung, die Klinge zerschnitt hörbar die Luft, sauste an Serans Gesicht vorbei und etwas knackte unangenehm. Lester machte ein paar ungelenke Bewegungen, zog das Messer zurück. Daran aufgespießt fand sich ein Skorpion mit drei Schwänzen. Angewidert schleuderte er das Tier in die Dunkelheit der Hölle. Zum essen war das nichts, an den Dingern war kaum was dran. Außerdem waren sie extrem giftig. Doch wer von den beiden momentan der Unterlegenere war, hatte sich gerade noch einmal bewiesen. Les schmierte die Klinge seines Messers an der Hose ab, dann drehte er es und hielt Seran den Griff hin. "Hier. Nur für den Fall. Aber versuch nicht, mich zu verarschen." Eigentlich war es über die Maßen leichtsinnig. Zumal er nicht einmal wusste, was für Fähigkeiten der andere eigentlich hatte. Da gab er einfach so seine wertvollste Waffe weg. Eine, für die nicht so leicht Ersatz zu finden war, im Gegensatz zu den Granaten. Aber mit einer Granate ließ sich ein Skorpion auch schlecht bekämpfen. Sich mit der Rechten leicht durchs Haar gewuschelt, blickte Lester sich um. "Ich werde noch ein Stück nach da gehen. Vielleicht finde ich Wasser." |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran versuchte dem Blick von Lester stand zu halten. Versuchte er, ihm Angst einzujagen oder ihn klein zu halten? Da Seran momentan noch sehr schwach war, blieb er erstmal kleinlaut und unterwarf sich vorsichtshalber. Wenn er vielleicht Aufstand machen würde, würde Lester ihn wohlmöglich gleich umbringen.
Innerlich seufzte Seran und merkte erst sehr spät, dass Lesters Hand zu seinem Gürtel griff. Für einen Momen blieb Serans Herz stehen, aus Angst, er würde gleich erstochen werden. Er verkrampfte, sah dann das aufgestochene Tier und entspannte wieder, lehnte seinen Kopf gegen die Wand und schluckte. //Verdammt...//, dachte sich Seran nur, denn ihm gefiel der Gedanke nicht, so abhängig zu sein und sich dazu noch so unterwerfen zu müssen. Aber auf der anderen Seite hatte Seran mit Lester auch verdammt viel Glück gehabt, denn dieser hatte ihn jetzt schon zum zweiten Mal vor dem Tod bewahrt.
"Danke", murmelte Seran kleinlaut, nahm das Messer aber nicht an. "Aber ich habe genug Waffen." Doch was brachten Schlagstock, Eisenstange, Taschenmesser und lange Fingernägel, wenn Seran zu hungrig und zu müde war, um noch auf irgendetwas angemessen zu reagieren? Er hatte ja nichtmal bemerkt, wie Lestes Hand zu seinem Messer wanderte. Er musste sich ausruhen, brauchte erst Wasser, dann etwas zu essen und dann einige Stunden Schlaf, dann könnte er wieder der Alte sein und müsste sich auch nicht von Lester bemuttern lassen.
Auf Lesters Ankündigung, Wasser zu suchen, nickte Seran nur schwach.
Innerlich seufzte Seran und merkte erst sehr spät, dass Lesters Hand zu seinem Gürtel griff. Für einen Momen blieb Serans Herz stehen, aus Angst, er würde gleich erstochen werden. Er verkrampfte, sah dann das aufgestochene Tier und entspannte wieder, lehnte seinen Kopf gegen die Wand und schluckte. //Verdammt...//, dachte sich Seran nur, denn ihm gefiel der Gedanke nicht, so abhängig zu sein und sich dazu noch so unterwerfen zu müssen. Aber auf der anderen Seite hatte Seran mit Lester auch verdammt viel Glück gehabt, denn dieser hatte ihn jetzt schon zum zweiten Mal vor dem Tod bewahrt.
"Danke", murmelte Seran kleinlaut, nahm das Messer aber nicht an. "Aber ich habe genug Waffen." Doch was brachten Schlagstock, Eisenstange, Taschenmesser und lange Fingernägel, wenn Seran zu hungrig und zu müde war, um noch auf irgendetwas angemessen zu reagieren? Er hatte ja nichtmal bemerkt, wie Lestes Hand zu seinem Messer wanderte. Er musste sich ausruhen, brauchte erst Wasser, dann etwas zu essen und dann einige Stunden Schlaf, dann könnte er wieder der Alte sein und müsste sich auch nicht von Lester bemuttern lassen.
Auf Lesters Ankündigung, Wasser zu suchen, nickte Seran nur schwach.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Um ehrlich zu sein: Lester wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Er hatte den Umgang mit Espern immer vermieden, das war ihm von klein auf eingebläut worden. Jedoch hatte er vieles von dem, das ihm beigebracht worden war, schon hinterfragt. Und wenn man mal die Fakten auf den Tisch legte, hatte er eine Entscheidung zu treffen: Töten oder nicht töten. Jetzt. Vielleicht war es das Beste, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Und das sagte, dass er kein unnötiges Blut vergießen sollte. Doch war es wirklich unnötig vergossen? Er hatte keine Ahnung, ob man sich von Espern mit Echidna anstecken konnte. Eine nicht ganz unwichtige Wissenslücke, wie er nun feststellen musste. Früher hatte es nur ein Gesetz gegeben, was das betraf: Esper oder Menschen, die sich mit Echidna angesteckt hatten, waren zu eliminieren. Da gab es keine Fragen, die gestellt wurden. Keine Nachforschungen, um mehr über die Mutierten herauszufinden, die früher einmal...gleich gewesen waren. Es war nur darum gegangen, eine 'Elite' zu schützen. Das war alles, was gezählt hatte. Aber jetzt war eben diese Elite zerbrochen und er war der letzte überlebende Überrest, von dem er wusste. Und er war ständig allein. Vielleicht war ein bisschen Unterhaltung ja gar nicht mal so schlecht. Außerdem wäre es überaus stumpfsinnig, seinen Schützling zu töten, nachdem er sich und ihn so mühevoll hierher geschleppt hatte. Ihn zu töten und zu...essen...kam nicht in Frage. Das war etwas, dem Les bis jetzt glücklicherweise immer aus dem Weg hatte gehen können. Kein Menschenfleisch. Und auch nicht das von Espern. Der Unterschied war nicht wirklich groß, früher waren alle Esper einmal Menschen gewesen. Auch wenn sie geächtet worden waren. Mittlerweile fand man kaum noch normale Menschen, die Esper waren in der Überzahl. Und jeder Mensch lief permanent Gefahr, sich mit Echidna anzustecken. An sich war es also nur eine Frage der Zeit, wann die Menschheit völlig ausgerottet war. Doch was brachten diese düsteren Zukunftsvisionen? Weder Wasser noch Nahrung. Und das beides hatte momentan weitaus höhere Priorität. Lester hatte sich entschieden. Endgültig. Seran sollte leben. Der Blick des Maskenmannes wanderte zum Rucksack des Schwarzhaarigen. "Hast du da irgendetwas drin, das man zum Schöpfen von Wasser benutzen könnte?" Mit seinen bloßen Händen würde er nicht weit kommen. Falls Seran nicht noch ein Ass im Ärmel hatte, würde Lester ihn wohl -sofern er überhaupt Wasser fand- zu dessen Ursprung schleppen müssen. Er nahm das Messer entgegen, verstaute es wieder in der Scheide. Irgendwie erleichterte ihn das. Andererseits... //Genug Waffen..?// Diese Aussage sorgte für wirklich zwiespältige Gefühle. Noch immer hatte er keinen blassen Schimmer von den Fähigkeiten des anderen, ihn danach zu fragen kam Lester dumm vor, denn er rechnete nicht unbedingt mit einer Antwort und wenn, dann wohl kaum mit einer ehrlichen. Wobei Seran ja doch recht redefreudig schien, sofern man ihn nicht bedrohte. Vielleicht bekam man es ja doch irgendwie aus ihm heraus. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran saß immer noch auf dem Boden der Höhle, mit dem Kopf gegen die feuchte Wand gelehnt und blickte zu Lester hinauf. Dieser schien nachzudenken, nur an was dachte er? Eine ganze Zeit lang blieb es still und Seran war angespannt, seit Lester wusste, dass er ein Esper war und er sich seit dem merkwürdig verhielt. Wahrscheinlich war Lester genauso angespannt und unsicher. Und dafür gab es zwei Erklärungen: Entweder er hatte Angst vor Serans Fähigkeiten, oder Angst vor der Krankheit Echidna. Vor Seran selbst wird er jetzt wohl keine Angst haben, so schlapp wie er dort auf dem Boden saß und versuchte, wieder zu Kräften zu kommen.
Noch einmal hörte er Lesters leise Stimme durch die Höhle tönen, ob Seran irgendetwas zum Wassergraben dabei hatte. Es verstrich noch ein Moment, bis Seran sich schließlich bewegte. Er packte seinen Rucksack, öffnete die Schnallen und kippte ihn kopfüber aus.
Zwei Zeichenhefte, ein Tagebuch, sieben Bleistifte, ein Füller, 21 Tintenpatronen, drei Radiergummis, leere Wasserflaschen, drei Stück Seife, fünf Streichholzpackungen, zwei Wolldecken, eine Aluminiumdecke, etwas Wechselkleidung, ein Mantel und sieben Lederbäder. Nichts wirklich brauchbares und Seran überlegte. "Nichts im Rucksack... aber vielleicht...", murmelte er vor sich hin und nahm zwei kurze Stäbe, die außerhalb des Rucksacks befestigt waren, von den Schnallen ab.
Mit dem schwarzen Stab fuhr er einmal schwunghaft durch die Luft, dieser verlängerte sich dabei auf 60 cm. Ein stabiler, schwerer Schlagstock.
Das selbe tat Seran auch mit dem zweiten. Dieser, der gänzlich auf Metall war, hatte dann eine Länge von 1,80 Meter und war um einiges dünner und leichter, als der Schlagstock. "Vielleicht kann man mit denen durch Steine und
Erde hauen. Ich weiß es nicht, muss man ausprobieren. Sonst buddel ich", sagte er und hielt seine Finger hoch, an denen lange Fingernägel zu sehen waren, die alles andere als ungefährlich und zerbrechlich aussahen.
Seran reichte danach beide Waffen Lester rüber, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Natürlich war das leichtsinnig, aber vielleicht konnte er damit sein Vertrauen gewinnen und er würde Seran nicht mehr so distanziert
gegenüber treten.
"Übrigens... ich bin nicht ansteckend, falls du das dachtest", gab Seran mit einer leisen, aber klaren und ruhigen Stimme von sich. Ob Lester ihm das glaubte, war eine andere Sache.
Noch einmal hörte er Lesters leise Stimme durch die Höhle tönen, ob Seran irgendetwas zum Wassergraben dabei hatte. Es verstrich noch ein Moment, bis Seran sich schließlich bewegte. Er packte seinen Rucksack, öffnete die Schnallen und kippte ihn kopfüber aus.
Zwei Zeichenhefte, ein Tagebuch, sieben Bleistifte, ein Füller, 21 Tintenpatronen, drei Radiergummis, leere Wasserflaschen, drei Stück Seife, fünf Streichholzpackungen, zwei Wolldecken, eine Aluminiumdecke, etwas Wechselkleidung, ein Mantel und sieben Lederbäder. Nichts wirklich brauchbares und Seran überlegte. "Nichts im Rucksack... aber vielleicht...", murmelte er vor sich hin und nahm zwei kurze Stäbe, die außerhalb des Rucksacks befestigt waren, von den Schnallen ab.
Mit dem schwarzen Stab fuhr er einmal schwunghaft durch die Luft, dieser verlängerte sich dabei auf 60 cm. Ein stabiler, schwerer Schlagstock.
Das selbe tat Seran auch mit dem zweiten. Dieser, der gänzlich auf Metall war, hatte dann eine Länge von 1,80 Meter und war um einiges dünner und leichter, als der Schlagstock. "Vielleicht kann man mit denen durch Steine und
Erde hauen. Ich weiß es nicht, muss man ausprobieren. Sonst buddel ich", sagte er und hielt seine Finger hoch, an denen lange Fingernägel zu sehen waren, die alles andere als ungefährlich und zerbrechlich aussahen.
Seran reichte danach beide Waffen Lester rüber, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Natürlich war das leichtsinnig, aber vielleicht konnte er damit sein Vertrauen gewinnen und er würde Seran nicht mehr so distanziert
gegenüber treten.
"Übrigens... ich bin nicht ansteckend, falls du das dachtest", gab Seran mit einer leisen, aber klaren und ruhigen Stimme von sich. Ob Lester ihm das glaubte, war eine andere Sache.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Neugierig sah Les mit an, wie Seran den Inhalt seines Rucksacks preis gab. Was der Esper da mit sich führte, war...ungewöhnlich. Auf Dinge wie Zeichenhefte und Bleistifte legte er selbst keinen sonderlich großen Wert, fand auch keinen richtigen Nutzen darin. Man konnte sie nicht essen, man konnte sie nicht benutzen, um sich damit zu verteidigen...im Großen und Ganzen also völlig sinnlos mitgeschleppter Krempel. An die Kunst des Zeichnens oder der Poesie hatte ihn niemand jemals heran geführt, er war dazu erzogen worden, es als reine Zeitverschwendung und sinnlose Träumereien zu sehen. Die Wasserflaschen und die Decken waren da schon sehr viel nutzbringender. Und Seife! Er besaß Seife! Das waren nun wirklich kleine Schätze! Etwas irritiert blickte Lester den Schwarzhaarigen an, als dieser meinte, dass im Rucksack nichts war, das ihn weiter bringen würden. In den Augen des Maskenmannes waren die Flaschen für den Transport des Wasser über die Maßen geeignet, doch unterbrach er Seran nicht. Interessiert, aber auch etwas skeptisch Serans Fingernägeln betrachtet, nahm er die Waffen des anderen entgegnet. Ganz offensichtlich hatte der da etwas missverstanden. Die Waffen sorgfältig gemustert, hielt er sie seinem Begleiter schließlich wieder hin. Die Maske erneut vom Gesicht genommen -denn die Worte Serans, er sei nicht ansteckend, beruhigten ihn-, grinste er schief. "Die brauch ich nicht. Hab mein Messer. Und um das Wasser zu transportieren, sollten die Flaschen mir einen guten Dienst erweisen." Er bückte sich danach und griff sich zwei. Mit seinem Verhalten hatte Seran ganz offensichtlich wieder einiges an Vertrauen in Lester aufgebaut. Obgleich eine Stimme im Kopf des Cyanhaarigen entsetzt aufschrie, dass er die Maske sofort wieder aufsetzen sollte. Ihm...war nicht danach. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Als Lester Seran die Waffen zurück
gab, blickte er etwas verwirrt drein. //Wasser transportieren...nicht
buddeln...// Jetzt wurde ihm wieder einiges klar und er schüttelte
etwas ungläubig den Kopf. "Ja..ja, klar! Klar doch...",
sagte er und ihn ergriff ein Gefühl von Scham. Wie blöd konnte er
nur sein, um so einen Mist zu verstehen? Nach Wasser graben... wie
dumm. Aber egal jetzt, Seran versuchte, sich wieder zu konzentrieren,
so weit wie es möglich war. Langsam und vorsichtig stand er auf,
schwankte kurz und stützte sich an der Wand ab. //Na herrlich...//,
dachte er sich, als er dir Kopfschmerzen wahrnahm. Aber er wollte
Lester nicht alles allein machen lassen. Er griff zu den
Wasserflaschen und ging weiter in die Höhle hinein. Und mit jedem
Meter wurde es dunkler. Schließlich stand Seran vor drei riesigen
Löchern, doch wo das Wasser war, konnte ihnen höchstens Serans Nase
sagen.
Lester konnte Seran noch sehen und wie
seine Nasenflügel leicht zuckten, als er vor diesen Eingängen hin
und her wanderte, konzentriert und ruhig, er sich aber zunehmend am
linken aufhielt.
Doch er ging nicht hinein, als würde
ihn etwas hindern. Er sah aus, als würde er um diesen Eingang
schleichen, hinein wollen, aber irgendwie nicht können.
"Da rieche ich am meisten Wasser.
Es dürfte nicht zu weit sein. Hast du... eine Taschenlampe?"
Sein letzter Satz klang ein wenig hoffend, auch wenn er versuchte,
das nicht so offensichtlich klingen zu lassen. Er hasste enge Räume.
Und vor allem hasste er dunkle Räume. Und darin war nichts, was in
irgendeiner Art und Weise Licht spendete, es war dunkel und eng. Das,
was Seran am meisten fürchtete. Doch der Durst ließ ihn weiterhin
um diesen Eingang schleichen, wie eine Raubkatze, die fressen wollte,
aber einen Maulkorb um hatte.
Der Schwarzhaarige überlegte, was sie
tun sollten, wenn sie keine Taschenlampe dabei haben. Die
Streichhölzer zu verschwenden wäre irrsinnig und alleine da rein zu
gehen, ebenso. Also würden sie zusammen gehen und Seran müsste
vollkommen auf Lesters Führung vertrauen. Für ihn war die Situation
alles andere, als angenehm.
gab, blickte er etwas verwirrt drein. //Wasser transportieren...nicht
buddeln...// Jetzt wurde ihm wieder einiges klar und er schüttelte
etwas ungläubig den Kopf. "Ja..ja, klar! Klar doch...",
sagte er und ihn ergriff ein Gefühl von Scham. Wie blöd konnte er
nur sein, um so einen Mist zu verstehen? Nach Wasser graben... wie
dumm. Aber egal jetzt, Seran versuchte, sich wieder zu konzentrieren,
so weit wie es möglich war. Langsam und vorsichtig stand er auf,
schwankte kurz und stützte sich an der Wand ab. //Na herrlich...//,
dachte er sich, als er dir Kopfschmerzen wahrnahm. Aber er wollte
Lester nicht alles allein machen lassen. Er griff zu den
Wasserflaschen und ging weiter in die Höhle hinein. Und mit jedem
Meter wurde es dunkler. Schließlich stand Seran vor drei riesigen
Löchern, doch wo das Wasser war, konnte ihnen höchstens Serans Nase
sagen.
Lester konnte Seran noch sehen und wie
seine Nasenflügel leicht zuckten, als er vor diesen Eingängen hin
und her wanderte, konzentriert und ruhig, er sich aber zunehmend am
linken aufhielt.
Doch er ging nicht hinein, als würde
ihn etwas hindern. Er sah aus, als würde er um diesen Eingang
schleichen, hinein wollen, aber irgendwie nicht können.
"Da rieche ich am meisten Wasser.
Es dürfte nicht zu weit sein. Hast du... eine Taschenlampe?"
Sein letzter Satz klang ein wenig hoffend, auch wenn er versuchte,
das nicht so offensichtlich klingen zu lassen. Er hasste enge Räume.
Und vor allem hasste er dunkle Räume. Und darin war nichts, was in
irgendeiner Art und Weise Licht spendete, es war dunkel und eng. Das,
was Seran am meisten fürchtete. Doch der Durst ließ ihn weiterhin
um diesen Eingang schleichen, wie eine Raubkatze, die fressen wollte,
aber einen Maulkorb um hatte.
Der Schwarzhaarige überlegte, was sie
tun sollten, wenn sie keine Taschenlampe dabei haben. Die
Streichhölzer zu verschwenden wäre irrsinnig und alleine da rein zu
gehen, ebenso. Also würden sie zusammen gehen und Seran müsste
vollkommen auf Lesters Führung vertrauen. Für ihn war die Situation
alles andere, als angenehm.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Fast konnte man meinen, ein leises Lachen aus Lesters Kehle zu vernehmen; das Missverständnis schien Seran wirklich ungemein peinlich zu sein, was den anderen nun wiederum erheiterte. Die Versuche des Schwarzhaarigen jedoch, sich aufzurichten, ließen Les' Züge wieder ernst werden. Die Frage, was das solle, lag ihm auf den Lippen, allerdings zählte ihm sein Hirn direkt eine Menge von möglichen Gründen auf, weshalb er sie letztendlich doch nicht stellte. Vielleicht vertraute er Lester ja nicht. Schließlich kannte er ihn kaum und möglicherweise rechnete er damit, dass dieser ihn im Stich lassen würde. In sich nicht ganz stimmig, denn wenn Lester danach gewesen wäre, ohne Gesellschaft durch die Landen zu ziehen, gab es da die ein oder andere Möglichkeit, die...sicherer war. Sicherer, dass er auch alleine bleiben würde. Vielleicht war es ja auch ein Drang danach, nicht sinnlos in der Ecke zu sitzen. Auch, wenn das Schonen wohl gesünder für den jungen Mann gewesen wäre. Oder aber, er hatte einfach nur Angst. Schien ja relativ leicht, ihn einzuschüchtern. Andererseits wäre ein Aufbegehren in verletztem Zustand gegen einen mehr oder minder Fremden auch alles andere als klug. Insgesamt betrachtet, war ihre Begegnung wohl Segen, als auch Fluch. Es kam ganz darauf an, was sie daraus machten... Mal wieder etwas skeptisch durch seinen türkisfarbenen Pony geschielt, ging Les Seran langsam hinterher. Dieser legte erneut über die Maßen animalische Züge an den Tag, was den Maskenmann in der Vermutung bestärkte, dass das zu seinen Esper-Fähigkeiten gehörte. Am Ende musste er den Schwarzhaarigen wohl gar nicht mehr nach seinen Fähigkeiten fragen, er führte sie ja geradezu vor. Während Seran zwischen den Höhleneingängen hin und her schlich, verschränkte Les die Arme, sah das Ganze schweigend mit an. Sein Verdacht erhärtete sich immer mehr, der Satz, dass Seran auf einer Seite 'am meisten Wasser rieche', bestätigte es quasi. Auf die Frage nach einer Taschenlampe zog Lester die Braue etwas hoch, schüttelte dann den Kopf. Serans animalische Fähigkeiten bezogen sich wohl nicht aufs visuelle. Die Augen eines Adlers hatte er offensichtlich nicht. Das mit der Taschenlampe war blöd, ließ sich aber nicht ändern. Dann mussten sie eben eine andere Lösung finden. Für einen Moment spielte Les mit der Idee, eine Blendgranate zu werfen, doch das würde sie keinesfalls weiterbringen. Die Dinger waren schließlich nicht dazu da, Licht ins Dunkel zu bringen, sondern -wie ihr Name schon sagte- zu blenden. Kurz gesagt: Aus der Sache würden sie blinder hervor gehen, als sie ohnehin schon waren. Lester zog die Nase hoch, bewegte sich etwas in Serans Richtung, spähte ins Dunkel. "Und du sagst, da ist Wasser..?" Seine Augen ließen ihn nichts dergleichen wissen, auch seine Ohren... Moment mal... War das gerade ein Tropfen gewesen? Oder hatte er sich das nur eingebildet? "Ich kann da auch allein rein." Der Esper hatte ja ganz offensichtlich ziemlich Angst, das war ihm an der Nasenspitze abzulesen. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran überlegte weiterhin fieberhaft, auch immernoch, als Lester ihm anbot, alleine in diese Grotte zu gehen. Doch Seran wollte hier draußen nicht nutzlos rumstehen. Er hatte zwar Hunger, Durst, war verletzt und schwach, aber noch lange nicht nutzlos. Jedenfalls hoffte er das innig. Es würde ihn irgendwie deprimieren, wenn er für Lester nur eine dumme Last wäre, obwohl dieser ihm das Leben gerettet hatte, und oft fühlte Seran sich aber wie eine Last. Also ergriff Seran jede Möglichkeit, zu helfen oder sich nützlich irgendwie zu machen. Wahrscheinlich auch aus Dankbarkeit.
"Nein, vergiss es, das ist wie Selbstmord. Da drinnen können sonst was für Dinger sein. Schlangen, Spinnen oder Skorpione, alles solche giftigen Viecher, die dich umbringen, wenn dir nicht sofort geholfen wird. Ich komme mit", sagte Seran entschlossen, obwohl er ohne Lester wahrscheinlich schon selbst von einem Scorpion mit drei Schwänzen gestochen worden wäre. Und drei Portionen Gift hätte Seran mit Sicherheit nicht überlebt, selbst nicht, wenn er vollkommen gesund gewesen wäre.
Entschlossen drehte er sich um, ging langsam zu seinen Sachen und nahm seinen Rucksack auf die linke Schulter und die Waffen in die Hände. Dann kam er wieder, drückte Lester wortlos den Schlagstock in die Hand.
Doch als Seran wieder aufblickte und in die Dunkelheit dieses Tunnels hinein, spürte er wieder Zweifel hochkommen und sein Blick wurde für einen kurzen Moment wieder schwächer, bevor er trotzig seine Augen schloss und dann doch schnellen Schrittes losging, als würde er es einfach nur noch hinter sich bringen wollen. Vielleicht wollte er sich auch einfach nur seinen Ängsten stellen.
Nach wenigen Metern hörte man ein leises "Fuck" mit einer erstickenden Stimme zwischen den engen Wänden hallen, als würde eine winzige Maus vor einem Bären stehen. Seran hatte die Augen dummerweise wieder geöffnet, doch er sah nichts, rein gar nichts. //Dass es dunkel wird, wusste ich ja. Aber dass ich blind bin...// Vorsichtig und mit leicht zitternd panischen Fingern tastete er um sich die Wände ab. //...und so eng. Warum muss das nur so eng sein?// Dort, wo Seran nun stand, konnte Lester noch klare Umrisse erkennen, aber Serans kaputte Augen sahen nur noch bitteres Schwarz. Er versuchte, sich auf sein Geröhr und seinen Geruch zu verlassen und blieb still stehen, um nach Lesters Stimme oder Schritten zu lauschen. In diesem stillen Moment nahm er wieder seine Wunde am Rücken war, doch er ignorierte den Schmerz und konzentrierte sich wieder auf seine Umgebung und auf Lester. Es war erstaunlich, wie sehr der Kontakt mit anderen Leuten einen von seinen Schmerzen und dem Hunger ablenken konnten. Zwar war das nicht Serans erster Kontakt, doch er war für ihn sehr selten und daher wohl eines der kostbarsten Dinge dieser Welt. Kostbarer als Essen. Aber ob dieser Kontakt sogar kostbarer als Wasser war, hing ganz von Lester ab.
"Nein, vergiss es, das ist wie Selbstmord. Da drinnen können sonst was für Dinger sein. Schlangen, Spinnen oder Skorpione, alles solche giftigen Viecher, die dich umbringen, wenn dir nicht sofort geholfen wird. Ich komme mit", sagte Seran entschlossen, obwohl er ohne Lester wahrscheinlich schon selbst von einem Scorpion mit drei Schwänzen gestochen worden wäre. Und drei Portionen Gift hätte Seran mit Sicherheit nicht überlebt, selbst nicht, wenn er vollkommen gesund gewesen wäre.
Entschlossen drehte er sich um, ging langsam zu seinen Sachen und nahm seinen Rucksack auf die linke Schulter und die Waffen in die Hände. Dann kam er wieder, drückte Lester wortlos den Schlagstock in die Hand.
Doch als Seran wieder aufblickte und in die Dunkelheit dieses Tunnels hinein, spürte er wieder Zweifel hochkommen und sein Blick wurde für einen kurzen Moment wieder schwächer, bevor er trotzig seine Augen schloss und dann doch schnellen Schrittes losging, als würde er es einfach nur noch hinter sich bringen wollen. Vielleicht wollte er sich auch einfach nur seinen Ängsten stellen.
Nach wenigen Metern hörte man ein leises "Fuck" mit einer erstickenden Stimme zwischen den engen Wänden hallen, als würde eine winzige Maus vor einem Bären stehen. Seran hatte die Augen dummerweise wieder geöffnet, doch er sah nichts, rein gar nichts. //Dass es dunkel wird, wusste ich ja. Aber dass ich blind bin...// Vorsichtig und mit leicht zitternd panischen Fingern tastete er um sich die Wände ab. //...und so eng. Warum muss das nur so eng sein?// Dort, wo Seran nun stand, konnte Lester noch klare Umrisse erkennen, aber Serans kaputte Augen sahen nur noch bitteres Schwarz. Er versuchte, sich auf sein Geröhr und seinen Geruch zu verlassen und blieb still stehen, um nach Lesters Stimme oder Schritten zu lauschen. In diesem stillen Moment nahm er wieder seine Wunde am Rücken war, doch er ignorierte den Schmerz und konzentrierte sich wieder auf seine Umgebung und auf Lester. Es war erstaunlich, wie sehr der Kontakt mit anderen Leuten einen von seinen Schmerzen und dem Hunger ablenken konnten. Zwar war das nicht Serans erster Kontakt, doch er war für ihn sehr selten und daher wohl eines der kostbarsten Dinge dieser Welt. Kostbarer als Essen. Aber ob dieser Kontakt sogar kostbarer als Wasser war, hing ganz von Lester ab.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Locker zuckte Lester mit den Schultern. Dann würden sie eben zu zweit gehen, war ihm auch recht. Auch wenn er Serans Angst nicht so ganz nachvollziehen konnte. Sicher, es war dunkel und nicht unbedingt ungefährlich, aber...es ließ sich schon überleben. Außerdem waren noch klare Umrisse zu erkennen, vielleicht hatten sie ja Glück und brauchten gar keine Taschenlampe. Den Schlagstock überrascht entgegen genommen, folgte Les mit seinem Blick Seran, der mehr oder weniger mutig in die Dunkelheit stapfte. Doch er war ganz offensichtlich motiviert, seine Ängste zu überwinden. "Ehm..." Lester machte ein paar langsame Schritte hinter dem Schwarzhaarigen her, sah besorgt mit an, wie dieser plötzlich anfing, die Wände abzutasten. "Meinst du, das ist so eine gute Idee..?" Der Esper gebährdete sich wie ein Blinder, was für den Maskenmann nicht nachvollziehbar war. Denn er wusste ja nicht, wieviel mehr als der andere er sehen konnte. Mit schnellen Schritten war Les bei seinem Begleiter und griff nach dessen Handgelenk. "Wir sollten versuchen, die Wände zu meiden. Sicherheitshalber." Er bemühte sich, die Hand des anderen von der Wand zu lösen. Würde er ihn eben führen müssen. Das war besser, als versehentlich in irgendein Vieh zu greifen und daran elendiglich zu krepieren. [Ooc: Hast du schon 'ne Idee für 'nen Wasserursprung oder soll ich mir was ausdenken? O:] |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
(Ich habe ein wunderschönes Bild im Kopf.... aber wie das Wasser da hinkam, weiß ich nicht ^^)
So schnell wie Lester Seran von der Wand zog, konnte dieser nicht reagieren und ließ sich schließlich einfach mitziehen. Es war um einiges angenehmer, sich einfach mitreißen zu lassen, als sich selbst den Weg ertasten zu müssen. Und Lester hatte wohl damit recht, dass die Wände am gefährlichsten waren und nicht das Laufen selbst.
Der Esper schnaufte leise, weil er sich wiedermal wie ein kleines Kind fühlte, auf das man Acht geben musste, damit es nicht in die nächste Katastrophe reintrottelte. Aber wenigstens wusste Seran, wo das Wasser am nächsten war und somit hatte er ihnen wahrscheinlich einen weiten Weg ersparrt, vielleicht hätten sie sich sonst sogar verlaufen. Aber dass sie sich jetzt verlaufen würden, war auch nicht ausgeschlossen. Sicher war nur, dass Seran wusste, wo es zum Wasser ging und so roch er still für sich weiter die Luft ab.
Seran konnte sich schon denken, dass Lester um einiges besser als er sehen konnte. Seine sicheren Schritten ließen vermuten, dass er momentan noch keine Probleme mit der Dunkelheit hatte, ganz im Gegensatz zu Seran, der vollkommen blind war. Darin lag wohl die größte Schwäche des Espers. In der Wüste konnte er Jahrelang überleben, aber in einer Höhle war er Opfer seiner schlechten Augen und seiner Ängste. Allein wäre er niemals durch diese Grotte gewandert, lieber hätte er sein eigenes Blut getrunken.
Nach vielen stillen Momentan sagte Seran mit einer recht leisen Stimme: "Ungefähr in 30 Metern müsste Wasser sein."
Eigentlich konnte Serans Körper es kaum erwarten, doch er selbst war mit seiner eigenen Angst zu sehr beschäftigt und sah immer wieder hinter und um sich, während Lester seinen Schritt nicht verlangsamte. Aber es wirkte auch beruhigend auf den Esper, dass jemand ihn führte, was vielleicht auch an dem Körperkontakt lag.
So schnell wie Lester Seran von der Wand zog, konnte dieser nicht reagieren und ließ sich schließlich einfach mitziehen. Es war um einiges angenehmer, sich einfach mitreißen zu lassen, als sich selbst den Weg ertasten zu müssen. Und Lester hatte wohl damit recht, dass die Wände am gefährlichsten waren und nicht das Laufen selbst.
Der Esper schnaufte leise, weil er sich wiedermal wie ein kleines Kind fühlte, auf das man Acht geben musste, damit es nicht in die nächste Katastrophe reintrottelte. Aber wenigstens wusste Seran, wo das Wasser am nächsten war und somit hatte er ihnen wahrscheinlich einen weiten Weg ersparrt, vielleicht hätten sie sich sonst sogar verlaufen. Aber dass sie sich jetzt verlaufen würden, war auch nicht ausgeschlossen. Sicher war nur, dass Seran wusste, wo es zum Wasser ging und so roch er still für sich weiter die Luft ab.
Seran konnte sich schon denken, dass Lester um einiges besser als er sehen konnte. Seine sicheren Schritten ließen vermuten, dass er momentan noch keine Probleme mit der Dunkelheit hatte, ganz im Gegensatz zu Seran, der vollkommen blind war. Darin lag wohl die größte Schwäche des Espers. In der Wüste konnte er Jahrelang überleben, aber in einer Höhle war er Opfer seiner schlechten Augen und seiner Ängste. Allein wäre er niemals durch diese Grotte gewandert, lieber hätte er sein eigenes Blut getrunken.
Nach vielen stillen Momentan sagte Seran mit einer recht leisen Stimme: "Ungefähr in 30 Metern müsste Wasser sein."
Eigentlich konnte Serans Körper es kaum erwarten, doch er selbst war mit seiner eigenen Angst zu sehr beschäftigt und sah immer wieder hinter und um sich, während Lester seinen Schritt nicht verlangsamte. Aber es wirkte auch beruhigend auf den Esper, dass jemand ihn führte, was vielleicht auch an dem Körperkontakt lag.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Lester hätte nicht damit gerechnet, dass Seran sich einfach so seiner Selbstständigkeit berauben lassen würde, dementsprechend war er ein wenig überrascht, als dieser sich, sogar ein bisschen im wörtlichen Sinne, in seine Hände begab. Aber zwischen seinen leichten Anfällen von Selbstüberschätzung schien der Esper doch recht vernünftig zu sein. Seine Hand noch immer am Handgelenk des anderen, wusste Les nicht so recht, wie er nun weiter verfahren sollte. Er wollte Seran führen, doch dieser Griff war irgendwie so aggressiv. Den Esper jedoch einfach an der Hand zu nehmen... Bei dem Gedanken kroch ein Schauer seinen Rücken hinauf. Hand an Hand war sehr intim. Nichts, das Lester gewohnt gewesen wäre. Nichts, das er oft getan hätte. "Halt...halt dich an meinem Arm fest." befahl er knirschend. Das war irgendwie der beste Kompromiss. Einen wirklichen Grund für Serans Hilflosigkeit fand Lester nicht, denn er konnte, obwohl sie sich schon um einiges tiefer in die Höhle vorgewagt hatten, noch immer relativ gut sehen. So wurde er auch nicht langsamer, als Seran bemerkte, dass es nicht mehr weit bis zum Wasser war. Den Griff um den Schlagstock noch etwas gestärkt -man wusste ja nie, was jetzt noch auf sie lauern konnte-, ging Les weiter voran. Allerdings verleitete ihn die Aussicht auf das nahe Ziel keineswegs dazu, nicht mehr Boden und Decke sorgsam nach irgendwelchen ungewollten Besuchern zu sondieren -man wollte ja nicht unangenehm überrascht werden. [Ooc: Na dann mach mal ^^] |
Lester Henderson- Pilger
- Anzahl der Beiträge : 58
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran befolgte Lesters Anweisung wortlos und griff seinen Arm unterhalb seines Ellenbogens. Sein Griff war nicht fest, aber vorhanden und merkbar und Seran passte sich auch Lesters Tempo an, als dieser langsamer wurde.
Doch Lester konnte weiter hinten schon ein leichtes Schimmern erkennen und man hörte hin und wieder den klang von kleinen Tropfen, die in die Quelle fielen. Wie gerne hätte Seran dies auch gesehen, hätte sich vielleicht reingeworfen, doch er konnte die Nähe des Wassers nur riechen. Wenigstens roch er hier drin vorerst keine anderen größeren Lebewesen.
Als sie schließlich den riesigen Raum betraten, der einer Halle glich und der nach hinten rechts sich ausweitete, blieb Seran stehen und griff nach oben. Es war nicht mehr so eng wie vorher, was ihn schon ziemlich beruhigte, aber Lester ließ er vorerst trotzdem nicht los. Das Wasser war blau-grünlich, aber sehr klar und man konnte den steinigen glatten Grund überall noch klar sehen, doch nicht, woher der kleine See führte, der nach rechts abknickte und verschwand. Aber momentan war das auch nicht wichtig.
An der Decke befanden sich einige winzige Löcher, die Licht durchließen, doch nicht reichten, um Seran seine Sicht wieder zu geben. Er sah nur helle Punkte im Schwarz.
"Siehst du schon etwas?", fragte er und blickte weiterhin wie ein Maulwurf um sich, obwohl es nichts half.
Doch Lester konnte weiter hinten schon ein leichtes Schimmern erkennen und man hörte hin und wieder den klang von kleinen Tropfen, die in die Quelle fielen. Wie gerne hätte Seran dies auch gesehen, hätte sich vielleicht reingeworfen, doch er konnte die Nähe des Wassers nur riechen. Wenigstens roch er hier drin vorerst keine anderen größeren Lebewesen.
Als sie schließlich den riesigen Raum betraten, der einer Halle glich und der nach hinten rechts sich ausweitete, blieb Seran stehen und griff nach oben. Es war nicht mehr so eng wie vorher, was ihn schon ziemlich beruhigte, aber Lester ließ er vorerst trotzdem nicht los. Das Wasser war blau-grünlich, aber sehr klar und man konnte den steinigen glatten Grund überall noch klar sehen, doch nicht, woher der kleine See führte, der nach rechts abknickte und verschwand. Aber momentan war das auch nicht wichtig.
An der Decke befanden sich einige winzige Löcher, die Licht durchließen, doch nicht reichten, um Seran seine Sicht wieder zu geben. Er sah nur helle Punkte im Schwarz.
"Siehst du schon etwas?", fragte er und blickte weiterhin wie ein Maulwurf um sich, obwohl es nichts half.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
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dsfd :: RPG-Area :: Das Ödland :: Wüstengebiet
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