Klippenanfang - Immer Richtung Süden
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Klippenanfang - Immer Richtung Süden
das Eingangsposting lautete :
Es war ein heißer Tag, wie so oft. Aber Seran hatte nicht damit gerechnet, dass er so heiß sein würde. So unglaublich heiß. Die letzten Wochen konnte sich Seran nur noch mit Mühe und Not am Leben erhalten, die Gegend war noch trockener als die Gebiete, die er gewohnt war. Es lebten hier kaum irgendwelche Tiere, die Seran fressen konnte. Und auch das Jagen wurde von Tag zu schwerer für ihn. Es war wie ein Teufelskreis und Seran bekam mehr und mehr das Gefühl, die nächsten Tage sterben zu müssen. Sein magerer Körper hatte kaum noch Muskeln und Kraft und schließlich sank er einfach in den Sand.
//Nur für ein paar Minuten. Nur kurz, nur ganz kurz//, dachte er sich und wollte sich ausruhen, doch die Hitze, der er sich aussetzte, zog in dieser Zeit mehr Flüssigkeit aus seinem Körper und auch den paar Minuten wurden nun schon drei Stunden. Seran schlief, war halb mit Sand bedeckt und sein Atem war müde und langsam, als sich aus der Ferne etwas auf ihn zubewegte. Doch Seran schlief weiter, obwohl sein Gehirn den Geruch immer deutlicher wahrnahm, erwachte er einfach nicht.
Es war ein knochiges Tier auf vier Hufen, ähnlich groß wie ein Pferd und hatte aber den schmalen Kopf eines Pfleischfressers mit rissigen Zähnen und scharfen Augen. Es schlich um ihn herum, als würde es überlegen, ob Seran schon tot war und zog seine Kreise immer enger um den Schwarzhaarigen, der von all dem nichts mitbekam. Es legte den Kopf schräg, schien sich nur noch ein letztes Mal zu fragen, bevor es näher kam und einen vorsichtigen Biss in Serans Rücken wagte.
Seran erwachte sofort, als er den Schmerz und das warme Blut auf seinen Rücken spürte und es dauerte keine weitere Sekunde, da erklang ein kreischendes, animalisches Geräusch über die Sandendlose der Wüste.
Das Tier schien erst verschreckt, doch lief nicht davon. Die Neugier war geweckt und es schien ein verspielter Tieb in dessen Augen zu liegen, wie bei einer Katze, die mit ihrer Maus das Todesspiel spielte. Wieder kam es näher, wollte Seran in den Arm beißen, doch als Serans Lünge sich weitete und er noch einmals kreischte, dieses Mal lauter, hielt das Tier diese Nähe zu ihm nicht aus und wich wieder einige Schritte zurück.
Beide blickten sich an, Seran hechelte. Er wusste nicht warum, vielleicht weil ihn das Kreischen viel Kraft kostete und sein Körper mehr Sauerstoff brauchte. Das pferdeähnliche Tier legte wieder seinen Kopf schief, doch nun lag ein anderer Blick in dessen Augen. Noch einmal kreischte Seran, leiser und es lag ein anderer Ton in diesem Kreischen, mitleidserregend und flehend. Jedenfalls für diejenigen, die diese Kreischereien verstehen konnten.
Seran war sich bewusst, dass er damit vielleicht andere Lebewesen anlockte. Doch er wollte momentan nur dieses loswerden. Vielleicht auch in Ruhe gelassen werden.
Er herrschte Stille zwischen dem Esper und der Kreatur, die ihn weiterhin ansah und schließlich auch ein Kreischen von sich gab. Sofort kreischte Seran zurück. Er lag noch immer am Boden und man konnte nur raten, ob er keine Kraft hatte, um aufzustehen oder nicht aufstehen wollte. Er und die Kreatur klangen vollkommen unterschiedlich und es schien ein hin und her zu werden, manchmal wurden die Kreische heller oder dunkler, manchmal leiser, manchmal lauter, länger, kurzer, mit mehr Durck oder aus dem Magen. Es ging mehrere Minuten so, dass diese Laute durch die Wüste schallten. Wie ein ständiges Hin und Her von unausstehlichen Lauten.
Es war ein heißer Tag, wie so oft. Aber Seran hatte nicht damit gerechnet, dass er so heiß sein würde. So unglaublich heiß. Die letzten Wochen konnte sich Seran nur noch mit Mühe und Not am Leben erhalten, die Gegend war noch trockener als die Gebiete, die er gewohnt war. Es lebten hier kaum irgendwelche Tiere, die Seran fressen konnte. Und auch das Jagen wurde von Tag zu schwerer für ihn. Es war wie ein Teufelskreis und Seran bekam mehr und mehr das Gefühl, die nächsten Tage sterben zu müssen. Sein magerer Körper hatte kaum noch Muskeln und Kraft und schließlich sank er einfach in den Sand.
//Nur für ein paar Minuten. Nur kurz, nur ganz kurz//, dachte er sich und wollte sich ausruhen, doch die Hitze, der er sich aussetzte, zog in dieser Zeit mehr Flüssigkeit aus seinem Körper und auch den paar Minuten wurden nun schon drei Stunden. Seran schlief, war halb mit Sand bedeckt und sein Atem war müde und langsam, als sich aus der Ferne etwas auf ihn zubewegte. Doch Seran schlief weiter, obwohl sein Gehirn den Geruch immer deutlicher wahrnahm, erwachte er einfach nicht.
Es war ein knochiges Tier auf vier Hufen, ähnlich groß wie ein Pferd und hatte aber den schmalen Kopf eines Pfleischfressers mit rissigen Zähnen und scharfen Augen. Es schlich um ihn herum, als würde es überlegen, ob Seran schon tot war und zog seine Kreise immer enger um den Schwarzhaarigen, der von all dem nichts mitbekam. Es legte den Kopf schräg, schien sich nur noch ein letztes Mal zu fragen, bevor es näher kam und einen vorsichtigen Biss in Serans Rücken wagte.
Seran erwachte sofort, als er den Schmerz und das warme Blut auf seinen Rücken spürte und es dauerte keine weitere Sekunde, da erklang ein kreischendes, animalisches Geräusch über die Sandendlose der Wüste.
Das Tier schien erst verschreckt, doch lief nicht davon. Die Neugier war geweckt und es schien ein verspielter Tieb in dessen Augen zu liegen, wie bei einer Katze, die mit ihrer Maus das Todesspiel spielte. Wieder kam es näher, wollte Seran in den Arm beißen, doch als Serans Lünge sich weitete und er noch einmals kreischte, dieses Mal lauter, hielt das Tier diese Nähe zu ihm nicht aus und wich wieder einige Schritte zurück.
Beide blickten sich an, Seran hechelte. Er wusste nicht warum, vielleicht weil ihn das Kreischen viel Kraft kostete und sein Körper mehr Sauerstoff brauchte. Das pferdeähnliche Tier legte wieder seinen Kopf schief, doch nun lag ein anderer Blick in dessen Augen. Noch einmal kreischte Seran, leiser und es lag ein anderer Ton in diesem Kreischen, mitleidserregend und flehend. Jedenfalls für diejenigen, die diese Kreischereien verstehen konnten.
Seran war sich bewusst, dass er damit vielleicht andere Lebewesen anlockte. Doch er wollte momentan nur dieses loswerden. Vielleicht auch in Ruhe gelassen werden.
Er herrschte Stille zwischen dem Esper und der Kreatur, die ihn weiterhin ansah und schließlich auch ein Kreischen von sich gab. Sofort kreischte Seran zurück. Er lag noch immer am Boden und man konnte nur raten, ob er keine Kraft hatte, um aufzustehen oder nicht aufstehen wollte. Er und die Kreatur klangen vollkommen unterschiedlich und es schien ein hin und her zu werden, manchmal wurden die Kreische heller oder dunkler, manchmal leiser, manchmal lauter, länger, kurzer, mit mehr Durck oder aus dem Magen. Es ging mehrere Minuten so, dass diese Laute durch die Wüste schallten. Wie ein ständiges Hin und Her von unausstehlichen Lauten.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Beinahe hätte Lester laut losgelacht. Ob er schon etwas sah? Er hatte die ganze Zeit über sehen können! Zumindest einigermaßen. Jetzt wurde es schon wieder etwas heller und hätte der junge Mann einen Sinn für Schönheit gehabt, hätte er der Grotte und dem allen sicherlich mehr Aufmerksamkeit beigemessen. So stapfte er einfach entschlossen weiter, beantwortete die Frage des Schwarzhaarigen mit einem knappen 'Jap.' und beschleunigte nun doch seine Schritte. Das Wasser war nah, es trennten sie nur noch wenige Meter..! Auch, wenn es mit Vorsicht zu genießen war. Zumindest für ihn. Dem Esper würde das alles sicherlich weniger ausmachen. Les jedoch hatte nicht vor, sich mit Echidna zu infizieren und auszutesten, ob in diesem Wasser Erreger der Krankheit zu finden waren, war doch etwas sehr riskant. Andererseits: Er war in der Wüste. Wenn er nicht auf seinen Wasserhaushalt achtete, würde ihn das mit noch größerer Sicherheit töten, als die Krankheit. Das Ufer des Sees erreicht, ging Lester in die Knie. Sein Blick wanderte über die Wasseroberfläche, dann hinauf zur Decke. Es war ungewöhnlich still für einen so wertvollen Ort, nichts als das nahe und ferne Tropfen des Wassers war zu vernehmen. "Hörst...du auch gut..? Also...hörst du so, wie du riechst?" Neugierig blickte der Junge mit dem türkisfarbenen Haar den Esper an. [Ooc: Hab das Lied gehört und es passte SOOO perfekt, eh! *___*] |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Lester hatte Seran nun losgelassen, wahrscheinlich ohne zu wissen, dass Seran nur sehr schlechte Augen hatte und nun hilflos im Nichts stand. Er hörte, wie Lester sicher weiter schritt und sich entfernte und das verunsicherte Seran etwas. Wenn jetzt irgendwo ein Skorpion war, würde Seran ihn nicht sehen. Vielleicht würde er gleich auch einfach so ins Wasser fallen, wer wusste das schon so genau?
"Ich höre wie ein normaler Mensch. Riechen kann ich wie ein Hund und sehen kann ich grade nur wie ein Maulwurf, nämlich gar nicht." Seran machte einige unsichere Schritte nach vorne, seine Pupillen drückten das Braun seiner Augen bis an den Rand. "Kannst du dort, wo das Licht reinscheint, vielleicht mit dem Schlagstock hinhauen? Vielleicht können wir mehr Licht reinlassen, damit ich endlich auch mal etwas sehen kann. Ich habe nämlich Durst und möchte nicht von dir gefüttert werden", merkte Seran an, aber keinesfalls böse, sondern viel mehr scherzhaft. Hatte Lester jetzt endlich begriffen, dass er nichts sehen konnte, oder brauchte er ein ärztliches Attest?
Seran roch das Wasser ganz nah, doch er wollte nicht näher kommen, aus Angst, er könnte in das Wasser stolpern und von irgendeiner Schlange darin erwischt werden. Also blieb er sicherheitshalber erstmal dort stehen, wo er war und wartete darauf, dass Lester sich in Bewegung setzte und die Lichtzufuhr etwas weiter öffnete.
"Ich höre wie ein normaler Mensch. Riechen kann ich wie ein Hund und sehen kann ich grade nur wie ein Maulwurf, nämlich gar nicht." Seran machte einige unsichere Schritte nach vorne, seine Pupillen drückten das Braun seiner Augen bis an den Rand. "Kannst du dort, wo das Licht reinscheint, vielleicht mit dem Schlagstock hinhauen? Vielleicht können wir mehr Licht reinlassen, damit ich endlich auch mal etwas sehen kann. Ich habe nämlich Durst und möchte nicht von dir gefüttert werden", merkte Seran an, aber keinesfalls böse, sondern viel mehr scherzhaft. Hatte Lester jetzt endlich begriffen, dass er nichts sehen konnte, oder brauchte er ein ärztliches Attest?
Seran roch das Wasser ganz nah, doch er wollte nicht näher kommen, aus Angst, er könnte in das Wasser stolpern und von irgendeiner Schlange darin erwischt werden. Also blieb er sicherheitshalber erstmal dort stehen, wo er war und wartete darauf, dass Lester sich in Bewegung setzte und die Lichtzufuhr etwas weiter öffnete.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Das war ja...enttäuschend. Gut riechen und das war's? Da hörten die atemberaubenden Esperfähigkeiten dann auch schon wieder auf? Und hinzu kam die Blindheit eines Maulwurfs..? Irgendwie hatte Les ja mehr erwartet. Die Esper, von denen ihm immer erzählt worden war, hatten viel furchteinflößender geklungen. Aber gut. Er wusste ja nicht mit hundertprozentiger Sicherheit, dass Seran nicht noch mehr drauf hatte. Der junge Mann streckte die Hand aus, berührte damit die Wasseroberfläche, glitt mit den Fingern etwas durch das kühle Nass. Als er seine Hand wieder herauszog, gab es ein paar leise Tropfen, die einen Reigen von ringförmigen Wellen auslösten, die sich bis hin zur Mitte des Sees bewegten. Lester stand auf. Er hatte gehört, dass Seran ihm ein wenig entgegen zu kommen versuchte. "Das mit dem Reinschlagen halte ich für keine gute Idee.", gab er leise von sich. Sie waren in einer Höhle und falls diese zusammenbrach, weil sie eines stützenden Punktes beraubt wurde, dann...hatten sie ein Problem. Ein ganz gewaltiges. Kurz entschlossen holte Les eine der Flaschen hervor, die er zwischenzeitlich in den großen Taschen seiner Cargohose verstaut hatte, schraubte sie auf und ließ Wasser hinein laufen. "Bleib wo du bist. Du wirst doch auch trinken können, ohne sehen zu müssen, oder?" Das war eigentlich etwas, das jeder grundsätzlich beherrschen sollte. Viel mehr besorgte Les eine andere Sache: "Verträgst du das denn? Einfach irgendwelches Wasser zu trinken?" Er selbst war da ja sehr vorsichtig. Und Echidna war nicht das einzige, was man sich zuziehen konnte. Natürlich sah das Wasser sehr sauber aus. Sauberer als so manch anderes, das Lester bereits getrunken hatte. Trotzdem war er misstrauisch. Dieses hier konnte er momentan nicht abkochen. Die Flasche mit Wasser gefüllt, stand Lester auf und ging zu Seran hinüber. Er nahm dessen Hand, drückte ihm mit seiner anderen die Flasche hinein. "Da." |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
"Bisher hat mein Magen so gut wie alles vertragen. Solange im Wasser keine Scherben sind, kann es mir nur gut tun", meinte Seran, während Lester ihm die Flasche in die Hand drückte. Es dauerte keine Sekunde, da lag der Flaschenhals schon an Serans Lippen und er begann, hastig und gleichzeitig genussvoll daran zu saugen. Es tat unbeschreiblich gut, als sich der trockene Mund mit Feuchtigkeit tränkte und er die Kälte des Wassers spürte, wie sie die Speiseröhre entlang glitt.
Doch Seran trank nicht viel, nach wenigen Schlücken nahm er die Flasche wieder vom Mund. Er musste sich erst wieder an die Flüssigkeit gewöhnen und spürte, wie sein Körper leicht streikte. Darum machte er eine Pause.
Immer noch sah er nichts und so langsam nervte ihn dieser Zustand. "Ich will ja nicht die Wände verprügeln, sondern einfach nur die Löcher ein wenig vergrößern", murmelte Seran. Er wusste nicht, ob Lester sich in seine Situation fühlen konnte und darum ging er selbst zu den Löchern, aus der das Licht kam und versuchte etwas unbeholfen, aber mit viel Vorsicht, sie mit den Fingern etwas zu vergrößern. Das klappte relativ gut, denn es lagen viele kleine Steine dort festgeklemmt, die Seran einfach einfach nur befreien musste. Es brauchte nur einige Handgriffe, bis sie herunter rieselten und das eigentliche Loch frei machten, welches einen Durchmesser von ungefähr einem halben Meter hatte. Serans Augen brauchten jetzt nur noch wenige Sekunden, um sich an das Licht zu gewöhnen.
"Endlich", schnaubte er, als er das Wasser erblickte, Lester wieder sehen konnte und er ließ den Anblick dieser Grotte auf sich wirken. Seran rührte sich nicht, schien wie verzaubert. Er hatte nunmal den Blick für sowas.
"Lass uns hier übernachten. Es wird sicher bald dunkel und etwas besseres kann und nicht passieren. Es ist überdacht und wir haben Wasser."
Noch einmal sah er sich um und erblickte weiter hinten auch die ein oder andere Pflanze. "Und wir haben etwas zu futtern..."
Doch Seran trank nicht viel, nach wenigen Schlücken nahm er die Flasche wieder vom Mund. Er musste sich erst wieder an die Flüssigkeit gewöhnen und spürte, wie sein Körper leicht streikte. Darum machte er eine Pause.
Immer noch sah er nichts und so langsam nervte ihn dieser Zustand. "Ich will ja nicht die Wände verprügeln, sondern einfach nur die Löcher ein wenig vergrößern", murmelte Seran. Er wusste nicht, ob Lester sich in seine Situation fühlen konnte und darum ging er selbst zu den Löchern, aus der das Licht kam und versuchte etwas unbeholfen, aber mit viel Vorsicht, sie mit den Fingern etwas zu vergrößern. Das klappte relativ gut, denn es lagen viele kleine Steine dort festgeklemmt, die Seran einfach einfach nur befreien musste. Es brauchte nur einige Handgriffe, bis sie herunter rieselten und das eigentliche Loch frei machten, welches einen Durchmesser von ungefähr einem halben Meter hatte. Serans Augen brauchten jetzt nur noch wenige Sekunden, um sich an das Licht zu gewöhnen.
"Endlich", schnaubte er, als er das Wasser erblickte, Lester wieder sehen konnte und er ließ den Anblick dieser Grotte auf sich wirken. Seran rührte sich nicht, schien wie verzaubert. Er hatte nunmal den Blick für sowas.
"Lass uns hier übernachten. Es wird sicher bald dunkel und etwas besseres kann und nicht passieren. Es ist überdacht und wir haben Wasser."
Noch einmal sah er sich um und erblickte weiter hinten auch die ein oder andere Pflanze. "Und wir haben etwas zu futtern..."
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Da war Seran ja richtiggehend zu beneiden. Dass er sich wegen des Wassers keinen Kopf machen musste...was für ein Luxus. Schweigend sah Lester mit an, wie Seran die Flasche an die Lippen setzte und hastig trank. Seine eigene Kehle brannte auch seit einer geraumen Weile, doch die Vorsicht hinderte ihn daran, tatsächlich etwas von dem kristallklaren Wasser zu trinken. Der Maskenmann kehrte zum Ufer des Sees zurück. Trinken? Nicht trinken? Was, wenn sich Echidna-Erreger darin befanden? Was, wenn nicht? Was, wenn er sich infizierte? Was, wenn er daran starb? Und was, wenn nicht? Fragen über Fragen rauschten durch seinen Kopf. Völlig vertieft ließ er wieder eine Hand ins Wasser gleiten und wäre fast in den See gefallen, als er plötzlich die Geräusche hörte, die Seran verursachte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als erstarrt mitanzusehen, wie der Esper eines der Löcher weitete. Lesters Augen waren bis zum Anschlag aufgerissen. Ein Gesichtsausdruck, der sich bei ihm nur selten präsentierte. Hatte man doch meist den Eindruck, dass nichts ihn zu schocken vermochte. Dies jedoch schon. Die Tatsache, dass vielleicht gleich die gesamte Höhlendecke über ihn herein brach..! Aber das tat sie nicht. Zum Glück. Erleichtert atmete Les auf. Warf Seran allerdings einen bösen Blick zu. Das hätte ganz schön in die Hose gehen können! Der Kerl hatte mal eben so ihr beider Leben riskiert! Eine gewisse Wut machte sich in dem jungen Mann breit. Er mochte es nicht, wenn sein Leben in den Händen anderer Leute lag und diese Aktion eben von Seran war durchaus ein solcher Fall. Da besserte die Entdeckung des Espers seine Laune auch nicht auf. Mürrisch starrte Lester auf das Wasser. Und dann wurde ihm klar, dass es sowieso schon zu spät war: Er war so oder so kontaminiert. Hatte einfach in das Wasser gefasst! //Idiot!// Er begann, leise vor sich hin zu fluchen. Das war alles viel zu viel. Die Wüste, diese Höhle, ein Esper, der ziemlich unberechenbar war. Vielleicht sollte er sich lieber verziehen. Was hatte ihn überhaupt geritten, in die ganze Sache einzugreifen? Er wusste es nicht mehr. Die Antwort war bestimmt ohnehin nicht wirklich spektakulär. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Da Seran nun wieder sehen konnte, betrachtete er nun Lesters Gesicht uns sah durchaus seinen bösen Blick und wie dieser begann, leise zu fluchen, während er vor dem Wasser hockte wie ein Priester, der sünden wollte und nicht durfte. Mit leisen Schritten näherte er sich Lester und hockte sich neben ihm, bevor er sich in einen entspannten Schneidersitz begab und in das Wasser blickte. Einige Momente lang war es still und man hörte nur die Wassertropfen von der Decke in den See tropfen, bevor Seran leise begann, zu sprechen:
"Weißt du, zu überleben ist nicht leicht, das weiß ich auch. Aber noch viel schwieriger ist es, zu leben. Neunzehn Jahre habe ich auch nur so überlebt und mir nichts dabei gedacht. Dann war ich zwei Jahre gefangen. Ich habe überlebt, habe mich aber irgendwie tot gefühlt. Vielleicht wie du jetzt. Aber du musst lernen, zu leben, sonst wirst du niemals ankommen, selbst wenn du deine Quelle gefunden hast."
Seran berührte mit den Fingern das Wasser. "Ich bin auf dem Weg, zu Meer. Ich kann mir nie sicher sein, ob der Weg, den ich gehe, der richtige ist. Aber wenn ich es gefunden habe, dann will ich das Meer spüren. Und nicht nur trinken und meinen Körper irgendwie am Leben zu halten. Ich will es sehen, es hören und darin baden können. Und deshalb habe ich auch die paar Steine dort weggeräumt, weil ich diese Blindheit nicht ertragen kann, mit der ich 19 Jahre durch die Welt gestapft bin."
Mit einem leichten Ruck stand Seran nun auf und begann, sein Shirt und seine Hose auszuziehen. "Du kannst nun mitkommen, oder vor dich hingrummeln. Ganz wie du willst...", sagte der Esper und ging vorsichtig in den See hinein.
"Weißt du, zu überleben ist nicht leicht, das weiß ich auch. Aber noch viel schwieriger ist es, zu leben. Neunzehn Jahre habe ich auch nur so überlebt und mir nichts dabei gedacht. Dann war ich zwei Jahre gefangen. Ich habe überlebt, habe mich aber irgendwie tot gefühlt. Vielleicht wie du jetzt. Aber du musst lernen, zu leben, sonst wirst du niemals ankommen, selbst wenn du deine Quelle gefunden hast."
Seran berührte mit den Fingern das Wasser. "Ich bin auf dem Weg, zu Meer. Ich kann mir nie sicher sein, ob der Weg, den ich gehe, der richtige ist. Aber wenn ich es gefunden habe, dann will ich das Meer spüren. Und nicht nur trinken und meinen Körper irgendwie am Leben zu halten. Ich will es sehen, es hören und darin baden können. Und deshalb habe ich auch die paar Steine dort weggeräumt, weil ich diese Blindheit nicht ertragen kann, mit der ich 19 Jahre durch die Welt gestapft bin."
Mit einem leichten Ruck stand Seran nun auf und begann, sein Shirt und seine Hose auszuziehen. "Du kannst nun mitkommen, oder vor dich hingrummeln. Ganz wie du willst...", sagte der Esper und ging vorsichtig in den See hinein.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Aus dem Augenwinkel bekam Les sehr wohl mit, dass Seran sich näherte, auch konnte er dessen leise Schritte hören. Dennoch blickte er nicht auf. Er war immer noch sauer, grummelte vor sich hin. Die Worte des Espers machten es nicht besser. //Pseudokluges Rumgesülze..!// Was wusste Seran denn schon über ihn und sein bisheriges Leben?! Dachte er tatsächlich, er wäre der Einzige, bei dem es nicht ganz so super gelaufen war?! In der Tat wuchs Lesters Wut noch an. //Leben! Nicht überleben!// Natürlich versuchte er, zu überleben! Viel mehr ging doch gar nicht! Leben war leben! Was sollte dieser Schwachsinn, darin eine Differenzierung zu machen?! Doch sich tot fühlen... Etwas in Lesters Inneren schien zu zerbrechen. Er hielt die Luft an, ballte die Hände möglichst unauffällig zu Fäusten. Wollte jetzt nicht diesem Gefühl nachgeben, diesem... Er schluckte, musste ein Würgen unterdrücken. Bilder stiegen vor seinem geistigen Auge auf. Freunde. Lachen. Gemeinschaft. Zufriedenheit. Geborgenheit. All das, all diese Gefühle, die er versucht hatte, zu verdrängen. Um zu...überleben. Seran sprach weiter. Les klammerte sich mit seiner gesamten Aufmerksamkeit an dessen Worte, um nicht seinen Gefühlen nachzugeben. Daran zusammenzubrechen. Erneut. Er musste es zurückdrängen, er musste überleben. Die anderen waren tot. Ein Beben lief durch Lesters Körper. Seran entkleidete sich. Fast ein wenig hilfesuchend sah Les zu ihm auf, blickte jedoch sofort wieder verschämt weg. Eine ungemeine Hitze stieg in ihm auf, wallte in seinem Inneren. Seine Wangen schienen zu glühen. Sein Blick glitt unruhig durch die Höhle. Er versuchte, sich auf das, was er hören konnte, zu konzentrieren. Die Umgebung nach Gefahren absuchen. Das war immer etwas gutes. Doch es half kaum. Sein Herz raste. Die Gefühle waren kurz davor, ihn zu übermannen. Allerdings wollte er vor Seran keine Schwäche zeigen. Er Angst, verrückt zu werden. Mit fahrigen Fingern kratzte er über den Höhlenboden. Stand dann ruckartig auf, riss sich quasi Hose und Shirt vom Leib, entledigte sich der Maske und machte einen Hechtsprung ins Wasser. //Nicht einzuschätzende Gefahr. Viel zu riskant. Echidna. Mary. Kyle. Robert. Kalt. Schlangen.// Er tauchte, bis seine Lunge ihn zwang, zurück an die Wasseroberfläche zu kehren. Seine Brust brannte, das kühle Wasser ebenso auf seiner heißen Haut. Lester schloss die Augen, atmete tief durch. Jetzt war es also entschieden. Mit beiden Händen schöpfte er etwas Wasser, trank davon. Leben. Überleben. Was hieß das schon? Ihm war soeben mal wieder klar geworden, was er alles verloren hatte und das ließ ihn unverantwortlich werden. Denn wieder einmal fand er nichts als Sinnlosigkeit in seinem Überleben. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran stand bis zu den Knien in dem klaren und kühlen Wasser und betrachtete Lester. Am Anfang hatte Seran noch die Angst gehabt, dass Les aufspringen und ihm an die Gürgel gehen würde. Ja, Seran nahm sich sehr viel heraus, als wäre er ein kleines, verspieltes und dummes Kind, welches mit dem Leben nur rumspielte und noch nicht das Bewusstsein hatte, das es jeder Zeit zu Ende sein könnte. Doch in welche Gefahren er sich dabei begab, war Seran voll und ganz bewusst, auch, wenn es manchmal anders aussah.
Er konnte Lesters anfängliche Wut spüren, wahrscheinlich war es auch das, was Seran mit seinen Worten und Taten bezwecken wollte. Die Momente, in denen Lester hefitige Gefühlswelten durchfuhr, waren die Momente, in denen Seran das Gefühl hatte, ein neues Kunstwerk zu erschaffen. Und Kunst konnte nur durch Gefühle entstehen.
Wortlos und geduldig stand er da, ließ Lester Zeit, damit fertig zu werden und selbst zu entscheiden, was er nun tun würde. Für Seran war diese Zeit endlos und er sah, wie sich sein "Kunstwerk" quasi selbst malte. Als würde man Farbe auf eine Wand schmeißen und zusehen, wie sie zum Boden glitt und dabei ihre ganz eigenen Linien zog. Er selbst hatte nicht mehr getan, als die Farbe zu werfen und das war leichter gewesen, als Seran gedacht hatte. Dass so wenige Worte so viel auslösten, hatte er nur sehr selten bemerkt. Meist dauerte es Tage, bis Seran die Leute mit seinen Worten ansteckte und meistens war Seran dann schon weiter gezogen und konnte nicht mehr miterleben, wie sich das ganze entwickeln würde.
Lester tauchte nun in das Wasser ein, als hätte sein Körper wie aus einem Impuls heraus sich bewegt und wäre nach etwas gesprungen, was er schon jahrelang haben wollte. Und nur seine Angst hatte ihn davon abgehalten. Lester hatte Seran das überleben Geschenkt, und Seran Lester das leben. Ein guter Tausch.
Die dunklen Augen Serans wachten - wie eine Tiermutter auf ihr Junges - weiterhin über den Verlauf von Lesters Gefühlsausbruch, als wäre er sogar darauf gefasst, dass Lester versuchen könnte, sich umzubringen. Doch es geschah nichts dergleichen. Er tauchte wieder auf und seine Gesicht war noch rot von der Wut und der Kraft mit der er versuchte, die Trauer fern zu halten.
"Ich will dir etwas erklären", setzte Seran nach einer ganzen Weile voller Stille an. Er stieg wieder aus dem Wasser. Nur seine Beine waren nass und wenige Tropfen auf seinem Körper, die er von Lesters sprung abbekommen hatte, rannen hinunter. Mit verschränkten Armen ging er zu Lesters Kleidung, wo auch seine Gasmaske lag.
"Weißt du, warum ich so große Angst vor der Dunkelheit habe?", fragte er leicht murmelnd, doch beantwortete die Frage, bevor Lester etwas sagen konnte.
"Weil es mal Menschen gab, die Angst vor mir hatten. Ihre Angst zwang sie dazu, mich in einen engen dunklen Raum zu sperren. Und wenn ich mich bewegt habe oder einen Laut von mir gegeben habe, hat mich immer irgendetwas gestochen. Ein Messer oder ähnliches. Ich habe nicht gesehen, was es war.
Es war ihre Angst, die mich kaputt gemacht hat. Und nur, weil ich nicht eines dieser Super-Esper bin, haben sie mich am Leben gelassen. Wahrscheinlich hast du auch daran gedacht, mich umzubringen, weil deine eigene Unsicherheit dir Angst macht. Und deshalb hast du vorhin, am Eingang der Höhle, mir gezielt mit deinem Blick Angst gemacht, um mich ruhig zu halten. Genauso wie diese Menschen, die mich mal gefangen hielten." Seran machte eine kurze Pause.
"Und weißt du, warum ich dich am Leben gelassen habe, obwohl du mir Angst machen wolltest? Weil ich keine Angst vor dir habe. Ich habe Angst vor deiner Angst, aber nicht vor deinem Charakter. Davor, dass deine Angst dich dazu treibt, mich irgendwann umzubringen. Aber ich habe keine Angst davor, dass du mich Person - als Mensch hasst. Den eigentlich bin ich nichts anderes, und das weißt du auch. Das weißt du, seit du mich in der Wüste am Boden hast liegen sehen."
In Seran stieg eine Wut durch die Adern, als er darüber nachdachte, was die Angst alles zerstörte. "Angst tötet Leben. Und ich bin nicht besser als du. Also hör verdammt nochmal damit auf, Angst vor mir zu haben und mich damit irgendwann vielleicht nochmal damit umzubringen!" In dem Moment trat Seran so heftig gegen die Gasmaske, dass sie an der Wand der Höhle in mehrere Teile zersprang. Sein letzter Satz hatte ähnlich geklungen, wie die Kreischgeräusche in der Wüste. Nicht so laut, aber es lag ein animalisches Keifen darin. Es dauerte einige Momente, bis Seran sich wieder beruhige und sein Verstand klarer wurde. Seine Stimme klang wieder ruhig und sanft. "Tu uns beiden einen Gefallen und begrab endlich diese Scheiße. Du bist nun frei und ich seh', dass es dir gut tut..(auf das baden bezogen)."
Er konnte Lesters anfängliche Wut spüren, wahrscheinlich war es auch das, was Seran mit seinen Worten und Taten bezwecken wollte. Die Momente, in denen Lester hefitige Gefühlswelten durchfuhr, waren die Momente, in denen Seran das Gefühl hatte, ein neues Kunstwerk zu erschaffen. Und Kunst konnte nur durch Gefühle entstehen.
Wortlos und geduldig stand er da, ließ Lester Zeit, damit fertig zu werden und selbst zu entscheiden, was er nun tun würde. Für Seran war diese Zeit endlos und er sah, wie sich sein "Kunstwerk" quasi selbst malte. Als würde man Farbe auf eine Wand schmeißen und zusehen, wie sie zum Boden glitt und dabei ihre ganz eigenen Linien zog. Er selbst hatte nicht mehr getan, als die Farbe zu werfen und das war leichter gewesen, als Seran gedacht hatte. Dass so wenige Worte so viel auslösten, hatte er nur sehr selten bemerkt. Meist dauerte es Tage, bis Seran die Leute mit seinen Worten ansteckte und meistens war Seran dann schon weiter gezogen und konnte nicht mehr miterleben, wie sich das ganze entwickeln würde.
Lester tauchte nun in das Wasser ein, als hätte sein Körper wie aus einem Impuls heraus sich bewegt und wäre nach etwas gesprungen, was er schon jahrelang haben wollte. Und nur seine Angst hatte ihn davon abgehalten. Lester hatte Seran das überleben Geschenkt, und Seran Lester das leben. Ein guter Tausch.
Die dunklen Augen Serans wachten - wie eine Tiermutter auf ihr Junges - weiterhin über den Verlauf von Lesters Gefühlsausbruch, als wäre er sogar darauf gefasst, dass Lester versuchen könnte, sich umzubringen. Doch es geschah nichts dergleichen. Er tauchte wieder auf und seine Gesicht war noch rot von der Wut und der Kraft mit der er versuchte, die Trauer fern zu halten.
"Ich will dir etwas erklären", setzte Seran nach einer ganzen Weile voller Stille an. Er stieg wieder aus dem Wasser. Nur seine Beine waren nass und wenige Tropfen auf seinem Körper, die er von Lesters sprung abbekommen hatte, rannen hinunter. Mit verschränkten Armen ging er zu Lesters Kleidung, wo auch seine Gasmaske lag.
"Weißt du, warum ich so große Angst vor der Dunkelheit habe?", fragte er leicht murmelnd, doch beantwortete die Frage, bevor Lester etwas sagen konnte.
"Weil es mal Menschen gab, die Angst vor mir hatten. Ihre Angst zwang sie dazu, mich in einen engen dunklen Raum zu sperren. Und wenn ich mich bewegt habe oder einen Laut von mir gegeben habe, hat mich immer irgendetwas gestochen. Ein Messer oder ähnliches. Ich habe nicht gesehen, was es war.
Es war ihre Angst, die mich kaputt gemacht hat. Und nur, weil ich nicht eines dieser Super-Esper bin, haben sie mich am Leben gelassen. Wahrscheinlich hast du auch daran gedacht, mich umzubringen, weil deine eigene Unsicherheit dir Angst macht. Und deshalb hast du vorhin, am Eingang der Höhle, mir gezielt mit deinem Blick Angst gemacht, um mich ruhig zu halten. Genauso wie diese Menschen, die mich mal gefangen hielten." Seran machte eine kurze Pause.
"Und weißt du, warum ich dich am Leben gelassen habe, obwohl du mir Angst machen wolltest? Weil ich keine Angst vor dir habe. Ich habe Angst vor deiner Angst, aber nicht vor deinem Charakter. Davor, dass deine Angst dich dazu treibt, mich irgendwann umzubringen. Aber ich habe keine Angst davor, dass du mich Person - als Mensch hasst. Den eigentlich bin ich nichts anderes, und das weißt du auch. Das weißt du, seit du mich in der Wüste am Boden hast liegen sehen."
In Seran stieg eine Wut durch die Adern, als er darüber nachdachte, was die Angst alles zerstörte. "Angst tötet Leben. Und ich bin nicht besser als du. Also hör verdammt nochmal damit auf, Angst vor mir zu haben und mich damit irgendwann vielleicht nochmal damit umzubringen!" In dem Moment trat Seran so heftig gegen die Gasmaske, dass sie an der Wand der Höhle in mehrere Teile zersprang. Sein letzter Satz hatte ähnlich geklungen, wie die Kreischgeräusche in der Wüste. Nicht so laut, aber es lag ein animalisches Keifen darin. Es dauerte einige Momente, bis Seran sich wieder beruhige und sein Verstand klarer wurde. Seine Stimme klang wieder ruhig und sanft. "Tu uns beiden einen Gefallen und begrab endlich diese Scheiße. Du bist nun frei und ich seh', dass es dir gut tut..(auf das baden bezogen)."
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Wieder erhob Seran seine Stimme. Lester stand leicht mit dem Rücken zu ihm, seine Augen wanderten in die Winkel. Der Esper verließ das Wasser, Les verharrte an Ort und Stelle. Er sann einen Moment über die Frage des anderen nach, jedoch wurde ihm kaum Zeit gelassen, zu antworten, da der Schwarzhaarige fast direkt weiter sprach. Erneut enthüllte er ein paar bislang unbekannte Details über sich selbst, auf die Lester sich aber kaum konzentrieren konnte; zu sehr tobten seine eigenen Gefühle noch immer in ihm. Diese Hoffnungslosigkeit...sie ließ ihn fast aufschreien. Seran war also kein Super-Esper. Das hatte Les sich ja schon ein wenig gedacht. Zwar unterschied er sich aufgrund seiner Fähigkeiten leicht von normalen Menschen, doch so stark konnte man das dann scheinbar doch nicht differenzieren. Als Seran jedoch weiter sprach, wallte erneut eine ungeheure Wut in Lester auf. Ihm wurde unterstellt, dass er Angst gehabt hatte! Er und Angst?! Er war vorsichtig, ja, verflucht! Aber Angst?! Außerdem war da diese Unterstellung und dieses selbstgefällige Aufspielen, als könne Seran in Lesters Inneres blicken. Was wusste er denn schon?! Nichts wusste er! Faselte was von Unsicherheit daher! Wenn Les eins nicht war, dann ja wohl unsicher! Er hatte so lange überlebt. Als Mensch, auf sich allein gestellt! Da war kein Platz für Unsicherheit! Er dachte nach, bevor er handelte, ja. Zumindest meistens. Aber das war doch kein Zeichen von Unsicherheit! Und er guckte böse, wenn ihn etwas verärgerte. Außerdem: Was sollte das heißen, keine Angst? Momentan war Lester ja wohl eindeutig der Überlegenere von den beiden. Wütend presste er die Zähne aufeinander. Langsam drehte er sich um. "Einen Scheiß weißt du.", presste er zwischen den Zähnen hervor. In seinen Augen stand der Zorn, er gab sich gar keine Mühe, das zu verbergen. Dann, plötzlich... Lester riss die Augen auf. Der Kerl nahm es sich heraus, seine Maske zu zerstören?! Fast hätte Les nach Luft gejapst. Es dauerte einige Momente, ehe er sich aus der Starre lösen konnte, dann war er mit wenigen Schritten bei Seran, stieß ihn grob vor die Brust. "Sag mal, hast du sie noch alle?! Einfach meine Maske zu zerstören? Was denkst du eigentlich, wer du bist?! Dämliches Gelaber von Freiheit. Glaubst du jetzt ernsthaft, du hättest mich gerettet oder was?!" Er sprach in dem für ihn typischen Flüsterton, wobei dieser momentan wirklich überaus scharf klang. Und seinen Blick bohrte er in den des Schwarzhaarigen. "Ich hätte dich einfach im Sand liegen lassen sollen, damit du dort elendiglich verreckst!" Nach diesen Worten spuckte er auf den Boden. Ein Wutanfall. Sehr selten bei ihm. Und irgendwie...lebendiger als diese ständige Apathie. Doch die Apathie hatte ihn am Leben gehalten, sie war...gut. Das hier war Energieverschwendung und nervig. Am besten, er verzog sich. Im Gegensatz zu manch anderem hier konnte er der Welt da draußen zumindest etwas entgegensetzen. Auch, wenn er 'nur' ein Mensch war. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
"Na, warum hast du mich nicht liegen gelassen!?", schrie ihn Seran an, als er Lesters Wut hörte, sah und nahezu in der Luft spüren konnte. "Ich kann dir sagen, warum: Weil du auch nur ein Wesen mit Bedürfnissen bist! Du kannst nicht so tun, als würde dir die ganze Welt am Arsch vorbei gehen und alles vernichten, von dem du nichts weißt. Das macht dich zu einer beschissenen Maschine!"
Es tat Seran nicht leid, dass er die Gasmaske zertreten hatte. Für ihn war das nur das Symbol der Angst und sie versteckte Lesters Gesicht. Sie ließ ihn selbst wie eine Maschine aussehen und schottete ihn von der Welt ab. Sie zeigte das, was Lester lebte: Die stumpfe Abschottung.
"Diese scheiß Maske macht dich zu einer beschissenen, gefühlskahlen Maschine. Deshalb heißt es auch Maske, weil es dich von der Außenwelt trennt. Sie trennt dich von dem Leben, das dir so viel bietet. Und du kehrst dem Ganzen den Rücken zu, weil du Schiss hast, dich zu infizieren oder dass irgendwer oder irgendetwas dich umbringt."
Auch Seran war in Rage, aber er empfand seine Wut als etwas natürliches. Er machte einige Schritte rückwerts, bückte sich und hob die Eisenstange auf. In diesem Moment blickte er Lester unaufhörlich in die Augen und schmiss sie ihm vor die Füße, noch bevor Seran ganz aufgestanden war. Es gab ein eisernes Geräusch, welches durch die Höhle schallte.
"Du hast gesagt, du hättest mich verrecken lassen sollen. Also bring mich doch um, wenn du mich wirklich so sehr hasst. Aber frag dich vorher, was ich dir getan habe. Ich habe dich nicht angesteckt und ich habe dich nicht verletzt oder getötet. Ich habe dir meine Waffen gegeben, mich meiner Sicherheit beraubt. Und dir habe ich deine scheiß Gasmaske zertreten, um dir auch deine Sicherheit zu nehmen. Ich habe Grenzen zerstört. Aber wenn diese Grenzen alles in deinem bisherigen Leben waren, verstehe ich deine Wut."
Es lag ein merkwürdiges Gefühl in der Luft und die ganze Szene sah von außen wahrscheinlich sehr seltsam aus. Beide waren fast vollkommen nackt - nicht nur körperlich, wahrscheinlich auch innerlich -, blickten einander entschlossen an und Lester hatte die Eisenstange vor seinen Füßen liegen und Seran die Krallen an seinen Händen. Doch wie es weitergehen würde, lag in Lesters Händen und Seran wartete den Moment geduldig und still ab. Nur sein Brustkorb bewegte sich, da er schwer atmete.
Es tat Seran nicht leid, dass er die Gasmaske zertreten hatte. Für ihn war das nur das Symbol der Angst und sie versteckte Lesters Gesicht. Sie ließ ihn selbst wie eine Maschine aussehen und schottete ihn von der Welt ab. Sie zeigte das, was Lester lebte: Die stumpfe Abschottung.
"Diese scheiß Maske macht dich zu einer beschissenen, gefühlskahlen Maschine. Deshalb heißt es auch Maske, weil es dich von der Außenwelt trennt. Sie trennt dich von dem Leben, das dir so viel bietet. Und du kehrst dem Ganzen den Rücken zu, weil du Schiss hast, dich zu infizieren oder dass irgendwer oder irgendetwas dich umbringt."
Auch Seran war in Rage, aber er empfand seine Wut als etwas natürliches. Er machte einige Schritte rückwerts, bückte sich und hob die Eisenstange auf. In diesem Moment blickte er Lester unaufhörlich in die Augen und schmiss sie ihm vor die Füße, noch bevor Seran ganz aufgestanden war. Es gab ein eisernes Geräusch, welches durch die Höhle schallte.
"Du hast gesagt, du hättest mich verrecken lassen sollen. Also bring mich doch um, wenn du mich wirklich so sehr hasst. Aber frag dich vorher, was ich dir getan habe. Ich habe dich nicht angesteckt und ich habe dich nicht verletzt oder getötet. Ich habe dir meine Waffen gegeben, mich meiner Sicherheit beraubt. Und dir habe ich deine scheiß Gasmaske zertreten, um dir auch deine Sicherheit zu nehmen. Ich habe Grenzen zerstört. Aber wenn diese Grenzen alles in deinem bisherigen Leben waren, verstehe ich deine Wut."
Es lag ein merkwürdiges Gefühl in der Luft und die ganze Szene sah von außen wahrscheinlich sehr seltsam aus. Beide waren fast vollkommen nackt - nicht nur körperlich, wahrscheinlich auch innerlich -, blickten einander entschlossen an und Lester hatte die Eisenstange vor seinen Füßen liegen und Seran die Krallen an seinen Händen. Doch wie es weitergehen würde, lag in Lesters Händen und Seran wartete den Moment geduldig und still ab. Nur sein Brustkorb bewegte sich, da er schwer atmete.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
...und wieder diese Unterstellungen! Was maßte er sich an?! War er tatsächlich der Meinung, ihn nach der kurzen Zeit durchschauen zu können?! "SIE TRENNT MICH VON DER GEFAHR, VERDAMMT!" Er war es nicht gewohnt, laut zu sprechen. Geschweige denn, zu schreien. Dementsprechend überschlug sich seine Stimme heftig bei den letzten Worten. "Sie schützt mich. Vor Sand, vor Gas, vor Echidna." Und auch vor Blicken. Teilweise. Kam ganz auf die Maske an. Doch wer sollte ihn schon anschauen? Meist war er eh allein. "Wenigstens hilft sie mir beim Überleben und versucht nicht, mich umzubringen." Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen. Als Mensch war man eigentlich viel zu zerbrechlich für diese Welt. Im Bunker war das anders gewesen. Da hatte das Leben auch ohne Masken funktioniert und ohne Waffen. Keine Wüste hatte versucht, einem auch noch das letzte bisschen Flüssigkeit aus dem ausgemergelten Körper zu ziehen, kein wildes Tier hatte einen einfach angefallen, kein Wasser barg die Gefahr in sich, Echidna auszulösen. Andererseits war da die Eintönigkeit gewesen. Im Prinzip jeden Tag dasselbe, immer und immer wieder. Aufstehen, frühstücken, Training, Patrouille, Mittag, wieder Training, wieder Patrouille, Abendessen, Schlafen. Noch immer gab es in Lesters Leben eine gewisse Eintönigkeit. Diese jedoch war anders als die im Bunker. Und wurde oft genug von irgendwelchen unerwarteten Ereignissen durchbrochen. Seran schmetterte ihm die Eisenstange vor die Füße. Kurz sah Les zu ihr hinab, dann glitt sein Blick wieder zu dem Esper hinüber. Seine Wut war einer gefühllosen Kälte gewichen. "Ich habe nicht gesagt, dass ich vorhabe dich zu töten. Aber damit, dass ich dich gerettet hab, hab ich dein Schicksal mit meinem verbunden. Das ist etwas anderes. Und du hast lediglich mein Eigentum zerstört. Scheinbar in der Hoffnung, dass ich mir dann auch in die Hose mache vor Angst. Aber das habe ich nicht vor." Er gab der Eisenstange einen Schubs mit dem Fuß, sodass sie zurück zu Seran rollte. "Und meine Grenzen gehen dich nichts an." |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran blickte auf die Eisenstange herab, die zu ihm wieder kam. Danach sah er wieder zu Lester hoch, der wieder ruhiger wurde. Doch Seran wusste nicht, ob er überhaupt wollte. Ihm war der Lester, der ins Wasser sprang und ihn anschrie lieber als eine Maschine. Aber vielleicht hatte sich Lester ein wenig davon entfernt, doch das wusste Seran noch nicht.
"Ich will nicht, dass du Angst hast. Ich will, dass du dich von dieser Angst trennst. Und hättest du keine Angst, würdest du nicht permanent dieses Ding tragen oder mich böse anblicken, wenn ich die Steine von der Decke räume."
Die Hand von Seran führ angespannt durch seine Haare. Er wusste nicht, was er noch sagen oder tun könnte. Vielleicht hatte er sich mit seiner Diskussion nun einiges versaut und Lester würde gleich abziehen. Andererseits hatte er wenigstens versucht, ihm seine Sichtweise näher zu bringen.
"Mag sein, dass mich deine Grenzen nichts angehen. Aber ich habe es ja anscheinend geschafft, sie etwas zu verwischen. Sonst wärest du nicht in das Wasser gesprungen. Und sag nicht, dass es dir nicht gut getan hat. Das war mein Ziel, nicht mehr und nicht weniger, auch wenn ich mich danach wohl ziemlich aufgeregt habe. Aber das war wahrscheinlich auch nur.. meine eigene Angst." Den letzten Satz etwas vor sich hingemurmelt, ging Seran an Lester vorbei und wieder in den flachen See, als würde er die ganze Anspannung zwischen den Beiden wegwaschen wollen. Er ging mit dem Kopf unter Wasser, tauchte nur mit seinem Kopf wieder auf, strich sich das Wasser aus dem Gesicht und aus den Haaren und blickte dann mit seinen dunklen Augen wieder zu Lester.
"Tut mir leid wegen deiner Maske. Aber sie war für mich nichts anderes als der Raum, in den man mich damals gesperrt hat..."
Seran ließ sich noch etwas tiefer sinken, bis auch Mund und Nase unter Wasser lagen und nur noch seine Augen zu Lester mit einem bittersüßen Blick aufsahen.
"Ich will nicht, dass du Angst hast. Ich will, dass du dich von dieser Angst trennst. Und hättest du keine Angst, würdest du nicht permanent dieses Ding tragen oder mich böse anblicken, wenn ich die Steine von der Decke räume."
Die Hand von Seran führ angespannt durch seine Haare. Er wusste nicht, was er noch sagen oder tun könnte. Vielleicht hatte er sich mit seiner Diskussion nun einiges versaut und Lester würde gleich abziehen. Andererseits hatte er wenigstens versucht, ihm seine Sichtweise näher zu bringen.
"Mag sein, dass mich deine Grenzen nichts angehen. Aber ich habe es ja anscheinend geschafft, sie etwas zu verwischen. Sonst wärest du nicht in das Wasser gesprungen. Und sag nicht, dass es dir nicht gut getan hat. Das war mein Ziel, nicht mehr und nicht weniger, auch wenn ich mich danach wohl ziemlich aufgeregt habe. Aber das war wahrscheinlich auch nur.. meine eigene Angst." Den letzten Satz etwas vor sich hingemurmelt, ging Seran an Lester vorbei und wieder in den flachen See, als würde er die ganze Anspannung zwischen den Beiden wegwaschen wollen. Er ging mit dem Kopf unter Wasser, tauchte nur mit seinem Kopf wieder auf, strich sich das Wasser aus dem Gesicht und aus den Haaren und blickte dann mit seinen dunklen Augen wieder zu Lester.
"Tut mir leid wegen deiner Maske. Aber sie war für mich nichts anderes als der Raum, in den man mich damals gesperrt hat..."
Seran ließ sich noch etwas tiefer sinken, bis auch Mund und Nase unter Wasser lagen und nur noch seine Augen zu Lester mit einem bittersüßen Blick aufsahen.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
"Das ist keine Angst, das ist pures Entsetzen davor, dass uns gleich die Decke auf den Kopf fällt!" Unnötigerweise. Zumindest in Lesters Augen. Aber er hatte ja auch sehen können. Wie schwierig das für Seran war, konnte er schwer nachempfinden. "Und Angst ist nicht völlig sinnlos, sie schützt." Wer keine Angst hatte, rannte sehr schnell in sein eigenes Verderben. Wobei Les gern noch zwischen Angst und Vorsicht differenzierte. Und in einem solchen Fall war er nicht ängstlich, sondern vorsichtig. Einfach, um zu überleben. Und wer nicht überlebte, der konnte auch nicht leben. Offenbar war Seran ein ziemlicher Traumtänzer. Aber er war ja auch derjenige von den beiden, den eine Wüstenkreatur fast zerfleischt hätte. Weil er lebte. Nun, ohne Lester hätte er das nicht mehr lange... Auf die Vermutung, das alles hätte ihm gut getan, erwiderte Les nichts. Das hatte nicht so viel mit Seran zu tun. Das war vor allem...Überlebenswille. So einen großen Einfluss hatte der Schwarzhaarige nicht auf ihn, zumindest wollte Lester sich das nicht eingestehen. Der Esper ging an ihm vorbei und zurück ins Wasser, Les folgte ihm mit den Augen. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. An sich hatte er keine sonderlich große Lust, zu bleiben. Aber das hier war der beste Ort im Umkreis von vielen Meilen, den konnte er nicht einfach aus einer Laune heraus verlassen. Es war einigermaßen sicher hier, es gab Wasser und Essen. Lester griff sich seine Sachen. Vielleicht war es am besten, wenn er sich in einen anderen Teil der Höhle zurück zog. Dann plötzlich sagte Seran nochmal etwas. Les schielte zu ihm hinüber, hielt in seiner Bewegung inne. Davon, dass es dem anderen Leid tat, würde seine Maske auch nicht wieder heil. Und es war sein Eigentum gewesen, er hatte ein Recht, wütend zu sein! Eigentlich wollte er mit den Schultern zucken, tat es aus irgendeinem Grund aber nicht. Stattdessen ließ er sich wieder am Rand des Sees nieder, schloss die Arme um seine an den Oberkörper gezogenen Beine. "Muss aber ganz schön klein gewesen sein..." Das war ein laut ausgesprochener Gedanke. Ob er wirklich für Serans Ohren bestimmt war, darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Da Serans Mund unter Wasser war und er deshalb nicht sprechen konnte, nickte er nur. Natürlich hätte er auch den Kopf aus dem Wasser nehmen können, aber grade tat dieser Zustand zu gut, um ihn zu unterbrechen. Es fühlte sich an, als würde das Wasser seine Wangen streicheln und das erfüllte Seran mit Freude.
Er blickte Lester an, war überrascht, dass dieser blieb und auch das machte Seran irgendwie glücklich. Im Vergleich zu Lester konnte Seran sich eingestehen, dass der Kontakt ihm gut tat. Immerhin hatte er seit Wochen mit niemanden mehr gesprochen und konnte sich jetzt nur glücklich schätzen, wieder sozialen Kontakt zu haben, gerettet worden zu sein, Schatten und Wasser zu haben und das Dach der Höhle über den Kopf zu haben. Und auch Les, dieser Miesepeter, könnte ruhig mal ein wenig glücklicher aussehen.
Darüber zerbracht Seran sich grade den Kopf, während er den Menschen anblickte und zu überlegen schien. Seine Haare trieben wie Wellen im Wasser herum und man hörte wieder nur die leisen Tropfen von der Decke in den See fallen. Dann kam Seran langsam und sehr vorsichtig näher, sagte nichts und sein Mund und seine Nase blieben weiterhin unter Wasser. Ob Lester seinen aufgesetztes "Hai-Gesicht" bemerken würde, wusste er nicht, aber er versuchte, böse und gefährlich zu wirken, was aber überaus künstlich aussah. Seine dunklen Augen waren schmal geworden und konzentriert.
https://www.youtube.com/watch?v=TIQgv8RpB8I
Mit einem Mal sprang Seran aus dem Wasser, berührte Lester jedoch nichtmal, sondern spuckte ihm nur Wasser ins Gesicht.
Er blickte Lester an, war überrascht, dass dieser blieb und auch das machte Seran irgendwie glücklich. Im Vergleich zu Lester konnte Seran sich eingestehen, dass der Kontakt ihm gut tat. Immerhin hatte er seit Wochen mit niemanden mehr gesprochen und konnte sich jetzt nur glücklich schätzen, wieder sozialen Kontakt zu haben, gerettet worden zu sein, Schatten und Wasser zu haben und das Dach der Höhle über den Kopf zu haben. Und auch Les, dieser Miesepeter, könnte ruhig mal ein wenig glücklicher aussehen.
Darüber zerbracht Seran sich grade den Kopf, während er den Menschen anblickte und zu überlegen schien. Seine Haare trieben wie Wellen im Wasser herum und man hörte wieder nur die leisen Tropfen von der Decke in den See fallen. Dann kam Seran langsam und sehr vorsichtig näher, sagte nichts und sein Mund und seine Nase blieben weiterhin unter Wasser. Ob Lester seinen aufgesetztes "Hai-Gesicht" bemerken würde, wusste er nicht, aber er versuchte, böse und gefährlich zu wirken, was aber überaus künstlich aussah. Seine dunklen Augen waren schmal geworden und konzentriert.
https://www.youtube.com/watch?v=TIQgv8RpB8I
Mit einem Mal sprang Seran aus dem Wasser, berührte Lester jedoch nichtmal, sondern spuckte ihm nur Wasser ins Gesicht.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Ohne es zu wollen, versuchte Les, sich vorzustellen, wie der Raum ausgesehen haben könnte, von dem Seran erzählt hatte. Eigentlich wollte er sich nicht länger mit dem Esper beschäftigen, einzig der gute Standort hielt ihn an Ort und Stelle. Aber irgendwie konnte er sich nicht gegen seinen Gedankenverlauf erwehren. Mit den nackten Zehen etwas über den Höhlenboden gekratzt, nahm er wahr, dass der Schwarzhaarige sich ihm wieder näherte. Ein wenig irritiert, mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugier sah er den Esper an, den Kopf auf den Knien abgestützt. Als er Serans Gesichtsausdruck bemerkte, bogen sich Lesters Brauen in die Höhe. //Was soll d..?!// Er konnte den Gedanken nicht mal zu Ende denken, da hatte er auch schon Wasser im Gesicht. Erschrocken prustete er auf, krabbelte rücklings ein Stück vom See weg. Dann richtete er sich auf, wischte sich mit beiden Händen das Wasser aus dem Gesicht. Seine Augen blitzten Seran wütend an, kurz bohrte er seinen Blick in den des anderen, sprang dann los, packte ihn an der Taille und warf ihn energisch ins Wasser zurück. "Na warte!" Mit beiden Händen schaufelte er dem anderen Wasser entgegen; seine Rache. Eigentlich hatte diese Aktion gerade ihn noch wütender gemacht, doch das Wasser schien sein Gemüt zu kühlen und der Zorn zerfloss. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Endlich hatte Seran es geschafft, den Menschen aus seiner Grübelei zu bringen und vielleicht würde er es sogar schaffen, dass Lester dieses Toben Spaß machte und er es nicht nur aus bloßer Wut tat. Obwohl, würde Lester ihn nur mit Wasser beschmeißen, wenn er wirklich wütend wäre? Wahrscheinlich würde Lester dann viel schlimmer reagieren. Doch grade hatte Seran das Gefühl, dass es ihm vielleicht auch Freude bringen könnte und er sich auspowern konnte, um seine überschüssige Wut abzuladen.
Es brauchte einige Sekunden, bis Seran aus dem Wasser tauchte und selbst dann kam er nur schlecht zu Luft, denn Lester machte ihn unaufhörlich mit Wasser nass und schleuderte ihm es in sein Gesicht. "Haha!", rief Seran siegessicher aus, als er kurz untertauchte, um mit seinen kräftigen Beinen zum Sprung auszuholen. Wie ein Fisch sprang er aus dem Wasser auf Lester zu, packte ihn noch im "Flug" an den Schultern und klatschte mit dem Rücken ins Wasser, zog Lester dabei mit unter die Wasseroberfläche. Sichtlich hatte Seran dabei großen Spaß und fragte sich in dem Moment, wo er noch unter Wasser tauchte und den pirschenden Schmerz an seinem Rücken spürte, was gleich als nächstes passieren würde und wie Lester ihm das wohl heimzahlt.
Es brauchte einige Sekunden, bis Seran aus dem Wasser tauchte und selbst dann kam er nur schlecht zu Luft, denn Lester machte ihn unaufhörlich mit Wasser nass und schleuderte ihm es in sein Gesicht. "Haha!", rief Seran siegessicher aus, als er kurz untertauchte, um mit seinen kräftigen Beinen zum Sprung auszuholen. Wie ein Fisch sprang er aus dem Wasser auf Lester zu, packte ihn noch im "Flug" an den Schultern und klatschte mit dem Rücken ins Wasser, zog Lester dabei mit unter die Wasseroberfläche. Sichtlich hatte Seran dabei großen Spaß und fragte sich in dem Moment, wo er noch unter Wasser tauchte und den pirschenden Schmerz an seinem Rücken spürte, was gleich als nächstes passieren würde und wie Lester ihm das wohl heimzahlt.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Es war eine ungewohnte Situation für Lester, doch war er für den Moment tatsächlich einmal von der Welt dort draußen abgelenkt. Seine ganze Aufmerksamkeit gehörte Seran. Oder besser gesagt der Frage, wie er dem Esper eine ordentliche Abreibung verpassen konnte. Von dem Schwarzhaarigen völlig überrumpelt, da er nicht im Traum damit gerechnet hatte, dass der andere zu solchen Sprüngen fähig war, wurde Les unter die Wasseroberfläche gedrückt. Mit Armen und Beinen rudernd bemühte er sich, wieder aufzutauchen, jedoch nur, um sich sogleich wieder auf den Esper zu stürzen. Sämtliche Berührungsängste, die zwischenzeitlich geherrscht hatten, waren vergessen. Aber an sich war es ja eh zu spät: Wenn Seran gelogen hatte und doch ansteckend war, war er schon längst infiziert. Und wenn das Wasser kontaminiert war, galt dasselbe. Schwungvoll gegen Seran gestoßen, versuchte Les, ihn unter Aufgebot seiner ganzen Kräfte und seines gesamten Gewichts, unter Wasser zu drücken. Denn was er gerade gemacht hatte, durfte natürlich nicht ungesühnt bleiben! Und irgendwie hatte der Esper recht gehabt: Lester war frei. Zumindest für den Moment. Auch wenn er es sich niemals eingestehen würde. Und es selbst wahrscheinlich nicht mal merkte. Aber Freiheit hieß für ihn schon, sich einmal keine Gedanken übers Überleben und mögliche Gefahren zu machen. Denn das war sein dunkler Raum, in dem er gezwungen war, sein Dasein zu fristen. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Es war fast unfassbar. Vor wenigen Minuten noch hatte Lester Seran angesehen, als würde er ihn umbringen wollen und als wäre er das letzte, was er in seinem Leben nochmal sehen wollte. Doch das was grade in dieser Höhle passierte, machte es fraglich, ob Lester ihn wirklich gehasst hatte und ob die Worte 'Ich hätte dich verrecken lassen sollen' ernst gemeint waren. Denn momentan spielten die beiden wie kleine Kinder zusammen und als wären sie von Zuckerwatte umgeben und nicht von einer Welt, die das Überleben zu einem einzigen Kampf machte.
Aber das war nun - jedenfalls vorübergehend - vergessen und was nun zählte war, wie Seran am besten wieder an die Oberfläche kam und Lester am besten piesacken konnte. Doch er wurde unter Wasser gedrückt und Seran konnte genau spüren, wie viel Kraft in Lesters Körper tobte. Dieses Spiel hatte brachte auch den Vorteil, dass beide aneinander die gegenseitigen Kräfte kennenlernten. Und vielleicht half das widerum, die Angst voreinander zu verlieren. Jedenfalls schien Lester seine Ängste nun völlig in den Schatten gestellt zu haben, so wie er mit dem Esper und seiner Umwelt umging.
Doch leider wurde Seran in diesem Moment wieder klar, dass die Welt nicht ohne Gefahren war. Als er unter Wasser die Augen öffnete, sah er eine Schlange mitten im Getümmel der beiden. Einen Moment lang war es ruhig, vielleicht war es auch nur Einbildung, denn das Wasser um Seran und Lester war aufgewühlt und das machte das Tier unruhigt. Seran konnte den Blick des Tieres erwidern, Lester selbst merkte von dem, was unter Wasser abging, nichts. Es war ein Moment der Stille. Ein Moment, den Seran brauchte, um die Schlange von Lesters Bein abzulenken, wo sie sich grade befand.
Er wusste nicht, ob sie giftig war und wie sehr sie zu Aggressionen neigte, doch Seran schaffte es, sie schnell zu packen. Obwohl es ein schneller Griff war, kam es Seran und dem Tier wie in Zeitlupe vor, als hätte er sie in gewisser Weise hypnotisiert. Es war keine Hypnose, es war einfach eine Verbindung zwischen "Tieren unter sich". Denn in gewissen Hinsichten, war Seran auch ein Tier.
Als Lester ihn losließ, tauchte Seran wieder auf und er konnte nur hoffen, dass Lester ihn nicht gleich anfiel, weil er zu spät die Schlange bemerkte, die sich grade um Serans Arm wickelte und ihm noch ruhig in die Augen blickte.
Aber das war nun - jedenfalls vorübergehend - vergessen und was nun zählte war, wie Seran am besten wieder an die Oberfläche kam und Lester am besten piesacken konnte. Doch er wurde unter Wasser gedrückt und Seran konnte genau spüren, wie viel Kraft in Lesters Körper tobte. Dieses Spiel hatte brachte auch den Vorteil, dass beide aneinander die gegenseitigen Kräfte kennenlernten. Und vielleicht half das widerum, die Angst voreinander zu verlieren. Jedenfalls schien Lester seine Ängste nun völlig in den Schatten gestellt zu haben, so wie er mit dem Esper und seiner Umwelt umging.
Doch leider wurde Seran in diesem Moment wieder klar, dass die Welt nicht ohne Gefahren war. Als er unter Wasser die Augen öffnete, sah er eine Schlange mitten im Getümmel der beiden. Einen Moment lang war es ruhig, vielleicht war es auch nur Einbildung, denn das Wasser um Seran und Lester war aufgewühlt und das machte das Tier unruhigt. Seran konnte den Blick des Tieres erwidern, Lester selbst merkte von dem, was unter Wasser abging, nichts. Es war ein Moment der Stille. Ein Moment, den Seran brauchte, um die Schlange von Lesters Bein abzulenken, wo sie sich grade befand.
Er wusste nicht, ob sie giftig war und wie sehr sie zu Aggressionen neigte, doch Seran schaffte es, sie schnell zu packen. Obwohl es ein schneller Griff war, kam es Seran und dem Tier wie in Zeitlupe vor, als hätte er sie in gewisser Weise hypnotisiert. Es war keine Hypnose, es war einfach eine Verbindung zwischen "Tieren unter sich". Denn in gewissen Hinsichten, war Seran auch ein Tier.
Als Lester ihn losließ, tauchte Seran wieder auf und er konnte nur hoffen, dass Lester ihn nicht gleich anfiel, weil er zu spät die Schlange bemerkte, die sich grade um Serans Arm wickelte und ihm noch ruhig in die Augen blickte.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
In der Tat waren die Grenzen, erbaut aus Vergangenem und der Unwirtlichkeit der Welt für den Moment aus Lesters Bewusstsein verschwunden. Es gab keine Gasmasken, kein Echidna, ja auch keine Esper. Alles, was gerade zählte, war, nicht unterlegen zu sein. Die Schlange bemerkte der junge Mann in seinem Übermut nicht einmal. Er ging schon zum nächsten Angriff über, da sah er das Tier in Serans Hand. Sofort erstarrte er, seine Augen waren weit aufgerissen. //Wann..?!// Er konnte es sich nicht erklären. Steif taumelte er ein paar Schritte zurück. Sah zwischen dem Tier und dem Esper hin und her. Der Schwarzhaarige schien keinerlei Angst vor der Schlange zu haben. Das war...das war...wahnwitzig! Panisch fing Les an, das Wasser um sich nach weiteren Schlangen abzusuchen, bewegte sich dabei rückwärts auf das Ufer zu. Die pure Panik stand in seinem Gesicht; wie hatte er das Tier nicht bemerken können?! Wie hatte er so unvorsichtig sein können?! Mit einem Mal verfluchte er das alles. Dass er die Welt um sich herum vergessen hatte. Dass Seran seine Gasmaske zertreten hatte. Dass er dem Esper geholfen hatte. Dass er überhaupt in die Wüste gegangen war..! Mit zittrigen Fingern sammelte er erneut seine Kleidung ein, fing sogar an, die einzelnen Splitter der Gasmaske aufzuklauben und presste sie an sich. Als könnten sie ihn vor irgendetwas schützen. Man merkte ihm an, dass sein Zustand wirklich äußerst kritisch war, er schien fast in einer Art Trance und murmelte leise vor sich hin, gab zwischendurch sogar Geräusche von sich, die fast wie ein Schluchzen klangen. Und dann wieder wie ein Lachen. Ein unsicheres, halb wahnsinnig. Aufgesetzt glücklich. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran merkte, wie Lester sich zunehmend entfernte und beobachtete es im Augenwinkel. Aber seine Hauotaufmerksamkeit galt momentan der dunkelbrauen Schlange, die sich um seinen Arm wickelte, aber ohne Gewalt. Ihr Schwanz lag locker in Serans Hand und er fing an, weiter ins Wasser zu gehen, während er den Blick nicht von ihr ließ und es momentan auch nicht vorhatte. Er musste sie solange ablenken, bis er sie weit genug weggetragen hatte. Und das konnte er am besten, in dem er mit dem Tier selbst auf seine Art und Weise kommunizierte.
Seran war schon ziemlich tief im Wasser, achtete auch solange nicht auf seine Umwelt oder ob noch andere Schlangen in der Nähe waren. Als wäre er vollkommen lebensmüde, kam er ihr mit seiner Nase an ihrer Schnauze so nah, dass beide sich berührten. Immernoch war der Blickkontakt höchstes Gebot. Erst danach ließ er sie langsam zurück ins Wasser gleiten, bis sie schließlich von selbst wieder wegschwamm.
Noch einige weitere Momente blieb Seran ruhig im Wasser stehen, um die Schlange mit seinen Bewegungen nicht nochmal aggressiv zu stimmen. Erst als sie außer Sichtweite geschwommen war, ging er wieder auf Lester zu.
Seran blickte ihn ähnlich ruhig an, wie er das Tier zuvor angeblickt hatte und bewegte sich ebenso ruhig, als wäre sein Gegenüber genauso empfindlich und schreckhaft wie das Tier. Wahrscheinlich war Lester grade sogar noch schreckhafter.
Er kam ihm näher, wenige Meter vorher wurde Seran nochmal langsamer und wollte seine Hände in die Richtung von Lesters Gesicht bewegen, fasste es aber noch nicht an, um seine Reaktion zu testen.
"Es ist alles in Ordnung, sie war nicht giftig. Beruhig dich...", versuchte er auf ihn einzureden und hoffte, dass Lester nicht gleich hyperventilierte.
Seran war schon ziemlich tief im Wasser, achtete auch solange nicht auf seine Umwelt oder ob noch andere Schlangen in der Nähe waren. Als wäre er vollkommen lebensmüde, kam er ihr mit seiner Nase an ihrer Schnauze so nah, dass beide sich berührten. Immernoch war der Blickkontakt höchstes Gebot. Erst danach ließ er sie langsam zurück ins Wasser gleiten, bis sie schließlich von selbst wieder wegschwamm.
Noch einige weitere Momente blieb Seran ruhig im Wasser stehen, um die Schlange mit seinen Bewegungen nicht nochmal aggressiv zu stimmen. Erst als sie außer Sichtweite geschwommen war, ging er wieder auf Lester zu.
Seran blickte ihn ähnlich ruhig an, wie er das Tier zuvor angeblickt hatte und bewegte sich ebenso ruhig, als wäre sein Gegenüber genauso empfindlich und schreckhaft wie das Tier. Wahrscheinlich war Lester grade sogar noch schreckhafter.
Er kam ihm näher, wenige Meter vorher wurde Seran nochmal langsamer und wollte seine Hände in die Richtung von Lesters Gesicht bewegen, fasste es aber noch nicht an, um seine Reaktion zu testen.
"Es ist alles in Ordnung, sie war nicht giftig. Beruhig dich...", versuchte er auf ihn einzureden und hoffte, dass Lester nicht gleich hyperventilierte.
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Für den Esper hatte Les momentan kein Fünkchen Aufmerksamkeit übrig. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, weitere Überreste der Maske einzusammeln. Seine Augen waren noch immer bis zum Anschlag aufgerissen, wie ein Wahnsinniger blickte er hektisch um sich, ruckte mit dem Kopf. Sein Atem ging laut und heftig und er presste sich einen etwas größeren Teil der kaputten Gasmaske vor den Mund, als könne sie ihn vor irgendwas schützen. Noch immer murmelte er unverständlich vor sich hin, begann dann, wie ein Tiger im Käfig hin und her zu laufen. Immer wieder erscholl ein kleines verzweifeltes Lachen, aber auf seinen Wangen waren auch Tränen zu sehen. ...oder waren das nur Überreste des Seewassers..? Dass Seran sich näherte, bekam Lester gar nicht mit, gab einen kleinen Schrei von sich, als der andere plötzlich so nah war. Wieder wankte er ein paar Schritte zurück, starrte den Esper mit einer Mischung aus Panik und Wut an. "Nimm deine Hände weg..!" Unkoordiniert schlug er danach. "Du...du...Monster! Was...was bist du?! Niemand redet mit Schlangen! Sie tauchen nicht einfach auf, sie..!" Mit der Hand, in der er das Stück der Gasmaske hielt, das er sich eben noch auf den Mund gepresst hatte, fuchtelte er wild in der Gegend herum. Der Splitter entglitt ihm und fiel zu Boden, Les fuhr sich zitternd durchs Haar, seine Augen weiteten sich erneut. "Fass mich bloß nie wieder an!" Nun waren es seine Sachen, die er hilfesuchend an sich presste. Noch immer hob und senkte sich sein Brustkorb unruhig; es sah nicht so aus, als würde der Cyanhaarige in nächster Zeit zur Ruhe kommen. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran stand da und konnte momentan nur zusehen, als der junge Mann hin und her ging. Die Splitter sammelte er vorsichtshalber ein, damit er nicht in sie trat oder sich damit vielleicht selbst verletzen wollte. Oder vielleicht auch Seran. So aufgewühlt und panisch hatte er noch nie einen Menschen oder Esper gesehen. Auch er selbst war überfordert und hatte Angst. Um sich selbst, um Lester und auch, dass dieses Vorkommniss vieles zwischen den beiden zerstören konnte.
Nachdem Lester sich durch die Haare gefahren hat und endlich aufhörte, hin und her zu hetzen, legte Seran die Splitter auf den Boden und kam noch einmal näher. Er wusste, dass die Gefahr groß war, dass Lester um sich schlagen würde. Doch lieber fing sich Seran dabei eine ein, als dass der Cyanhaarige gleich aus der Höhle rannte und panisch umherlief. Oder in einen Skorpion trat, oder sich selbst verletzte, oder oder oder. Momentan war einfach alles möglich.
Seran kam Lester ganz langsam näher und noch immer schien er mit seinen Selbstgesprächen beschäftigt zu sein. Vorsichtig, doch mit Kraft packte er Lester an den Armen und umfasste ihn keine Sekunde später. Was nun passierte stand in den Sternen, aber Seran würde ihn so leicht nicht mehr loslassen.
"Beruhig dich, alles ist gut, ich bin da, ich pass' auf dich auf..."
Nachdem Lester sich durch die Haare gefahren hat und endlich aufhörte, hin und her zu hetzen, legte Seran die Splitter auf den Boden und kam noch einmal näher. Er wusste, dass die Gefahr groß war, dass Lester um sich schlagen würde. Doch lieber fing sich Seran dabei eine ein, als dass der Cyanhaarige gleich aus der Höhle rannte und panisch umherlief. Oder in einen Skorpion trat, oder sich selbst verletzte, oder oder oder. Momentan war einfach alles möglich.
Seran kam Lester ganz langsam näher und noch immer schien er mit seinen Selbstgesprächen beschäftigt zu sein. Vorsichtig, doch mit Kraft packte er Lester an den Armen und umfasste ihn keine Sekunde später. Was nun passierte stand in den Sternen, aber Seran würde ihn so leicht nicht mehr loslassen.
"Beruhig dich, alles ist gut, ich bin da, ich pass' auf dich auf..."
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Vor Angst völlig bewegungsunfähig, starrte Les den Esper an. Dieser packte seine Arme, umfasste ihn sogleich. Das löste die Starre. Während Lester für einen Augenblick komplett das Atmen vergessen hatte, sog er nun lautstark die Luft durch den Mund ein. Ein Ruck ging durch seinen Körper, er war steif, verkrampft. Doch seine Hände zitterten. Hatten keine Kraft mehr, den Stoff zu halten. So glitten die Kleidungsstücke zu Boden. Les' Finger wanderten langsam, fast unbewusst, Serans Rücken hinauf. Der Blick des jungen Mannes war panikerfüllt und zugleich abwesend, als starrte er gebannt und angstvoll in eine Welt, die so nur in seinem Kopf existierte. Ein Röcheln verließ seine Kehle, dann krallten sich seine Fingernägel in das Fleisch des Schwarzhaarigen. Auch in die dort befindliche Wunde. Lester blinzelte. Warmes Blut benetzte seine Fingerkuppen. Ein Zittern lief durch seinen Körper. Wieder fing er an, leise zu reden, doch sein Griff lockerte sich. "Tot...sie sind alle tot. Gestorben, weil wir nicht genug aufgepasst haben. Das Feuer, es hat...hat sie verschlungen." Sein Brustkorb erbebte unter einem Schluchzen, seine Stimme war tonlos und heiser. "Ich muss leben. Das schulde ich ihnen. Ich darf nicht einfach...die Schlange...sie hätte...niemand redet mit Schlangen...niemand...sie..." Sein Griff wurde wieder fest, fast eisern. Er presste Seran an sich. Als hätte er vor, ihn niemals wieder los zu lassen. Es hatte fast etwas bedrohliches. |
Lester Henderson- Pilger
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Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Seran verkrampfte kurz, als sich Lester in seine Wunde krallte, doch er ertrug den Schmerz ohne Gegenwehr. Es wäre nun vielleicht fatal, Lester von sich zu stoßen, in diesem panisch unkontrollierten Zustand.
Der Esper lauschte dem Atem von dem Menschen und war erleichter, dass er wenigstens atmete, wenn auch noch ziemlich unbeherrscht und ungleichmäßig. Aber er atmete. Seran widerrum versuchte, gleichmäßig und ruhig zu atmen, als würde er versuchen, Lester damit zu beeinflussen.
Es war Seran nicht unangenehm, wie sein Gegenüber sich an ihn klammerte, er drückte ihn an sich, wenn auch nicht ganz so kräftig wie Lester es momentan tat, aus seiner Panik heraus. Als Lester leise flüsterte, spitzte Seran seine Ohren, er wollte alles mitbekommen. Schwer war es nicht, denn Seran Ohren lagen fast genau an Lesters Lippen, aus denen die geflüsterten Sätze kamen.
Er atmete schwer ein, als er sich die Geschichte des Menschen ungefähr vorstellen konnte und war passiert war, einen Moment lang blieb es still, was sollte er denn sagen? Seran konnte nichts sagen, außer irgendwelche beruhigenden Worte, urteilen und ratschläge verpassen waren jetzt nur unpassend.
"Du wirst nicht sterben, ich pass' auf dich auf....", mehr wusste er auch nicht zu sagen. Er hob seine Hand und legte sie ganz leicht auf Lesters Hinterkopf, um ihm Halt und Sicherheit zu vermitteln und strich mit seinen Fingern durch seine kurzen Haare.
"Hörst du, ich bin da. Du brauchst keine Angst zu haben."
Der Esper lauschte dem Atem von dem Menschen und war erleichter, dass er wenigstens atmete, wenn auch noch ziemlich unbeherrscht und ungleichmäßig. Aber er atmete. Seran widerrum versuchte, gleichmäßig und ruhig zu atmen, als würde er versuchen, Lester damit zu beeinflussen.
Es war Seran nicht unangenehm, wie sein Gegenüber sich an ihn klammerte, er drückte ihn an sich, wenn auch nicht ganz so kräftig wie Lester es momentan tat, aus seiner Panik heraus. Als Lester leise flüsterte, spitzte Seran seine Ohren, er wollte alles mitbekommen. Schwer war es nicht, denn Seran Ohren lagen fast genau an Lesters Lippen, aus denen die geflüsterten Sätze kamen.
Er atmete schwer ein, als er sich die Geschichte des Menschen ungefähr vorstellen konnte und war passiert war, einen Moment lang blieb es still, was sollte er denn sagen? Seran konnte nichts sagen, außer irgendwelche beruhigenden Worte, urteilen und ratschläge verpassen waren jetzt nur unpassend.
"Du wirst nicht sterben, ich pass' auf dich auf....", mehr wusste er auch nicht zu sagen. Er hob seine Hand und legte sie ganz leicht auf Lesters Hinterkopf, um ihm Halt und Sicherheit zu vermitteln und strich mit seinen Fingern durch seine kurzen Haare.
"Hörst du, ich bin da. Du brauchst keine Angst zu haben."
Seran Speller- Anzahl der Beiträge : 46
Re: Klippenanfang - Immer Richtung Süden
Die Nähe zu anderen war für Les seit jeher etwas eher ungewohntes. Gerade hatte sie aber etwas ungemein tröstliches. Die Augen geschlossen, löste er den Griff nun wieder und ein großer Teil von seiner Kraft schien mit einem Male zu entweichen. Wie aus einem Ballon, der Luft verlor. Es geschah lautlos, aber recht schnell. Seine Glieder wurden schwer und seine Knie begannen, einzuknicken. Ein erleichterter Seufzer entwich ihm und es war fast, als ließe er sich in Serans Arme fallen. Für den Moment hatte er alles um sich herum vergessen; die gefährlichen Tiere, die Wüste, den täglichen Überlebenskampf... Er fühlte sich so sicher wie...eigentlich noch nie. Mehr instinktiv als bewusst gab er sich in Serans Obhut, wenngleich eigentlich dieser bisher die Rolle des Schwächeren zugeordnet bekommen hatte. So hatte sich das Blatt eben gewendet. Lester mochte es körperlich mit so einigem aufnehmen können und nicht verwundet sein, im Gegensatz zu dem Schwarzhaarigen. Dafür war aber seine Psyche schon seit Jahren alles andere als stabil und dieser Aussetzer eben hatte ihn unglaublich viel Kraft gekostet. Ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, ging Lesters Atem mittlerweile in gleichmäßigen Zügen. Die Augen hielt er noch immer geschlossen. Es wirkte fast, als wäre er eingeschlafen... |
Lester Henderson- Pilger
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