Sicherheitszellen

Der Silberhaarige schien selbst etwas verwirrt, als die Schwarzhaarige ihre Klinge zerbrach. Für ihn schien das irgendwie sinnlos, jemanden mit einer zerbrochenen Klinge entgegen zu treten. Aber sie war so oder so nicht mehr ganz nüchtern... oder das Ganze hatte einen Grund, allerdings war es ihm auch egal, denn das andere Mädchen flüchtete mit Sesshômaru auf dem Rücken. Scheinbar glaubten sie wirklich, dass sie einfach so raus kamen, nur weil sie wie die Sicherhheitsbeamten Erebus' gekleidet waren. Dumme Idioten. Zugleich hob der Silberhaarige seine rechte Hand und drückte seinen Zeigefinger leicht gegen das Headset in seinem Ohr, was man so kaum sah. "Die Ziele flüchten in Richtung der östlichen Ausgänge. Eliminiert das Mädchen und bringt mir Sesshômaru wieder zurück. Er brauchte keine Zustimmung seiner Untertanen. Er wusste, dass sie bedingungslos alles taten, was er befahl. Schließlich nahm er die Worte des Mannes wahr, der scheinbar genauso eine große Klappe hatte, wie Sesshômaru's "bessere" Hälfte. Sephiroth lachte amüsiert und hob seine Klinge an. Der Abstand zwischen ihm und diesem Idioten war gering, weshalb das Schwert fast schon an diesen heran reichte. "Ihr seid wahrlich armselig. Es ist schön, dass er dich umbringen darf wann er will, doch wie sieht es aus, wenn er jeden eurer Gruppe einfach eliminiert? Es ist schon seit seiner Geburt sein Auftrag Menschen zu eliminieren... und Verräter." Nun schoss ein starker Wind durch den Gang und senkte dadurch die Temperatur enorm. Ein Lächeln schlich sich schließlich auf seine Lippen, während er das Schwert sank und mit einem kalten Blick sein Gegenüber ansah. "Wer weiss, vielleicht bringt er ja dieses Gör als Erstes um. Dann weiss zumindest sie schon mal wie es ist, wenn jeder einzelne Knochen im Leib bricht.", sprach der Silberhaarige mit einem leicht amüsierten Unterton und lachte kurz dunkel. Eigentlich ein amüsanter Gedanke. Das würde dem Kleinen psychisch noch mehr Schaden, wenn er tatsächlich merkte, was er wirklich wahr. Vielleicht würde er sich selbst vollkommen fallen lassen und Sesshômaru Platz machen. An für sich war diese ganze Sache keine schlechte Idee. Es war leichter, den Willen dieses Jungen zu brechen, wenn um ihn herum langsam alle starben, die ihm was wert waren, als ihn ständig in dieser Zelle zu halten. Zumindest war das die Theorie... ob das in der Praxis klappte musste noch getestet werden. Ein amüsiertes Lächeln lag auf seinen Lippen. "Hmph~" Erneut drückte er seinen Zeigefinger gegen das Headset und gab einen neuen Befehl. "An alle Einheiten: Lasst die Verräter ziehen." Er hörte die verwirrten Stimmen durch das Headset, doch war es im Moment egal, er war niemanden eine Rechenschaft schuldig. Er kehrte dem Hi-Ryû angehörigen den Rücken. "Flieh, bevor ich es mir anders überlege." Er schenkte diesem keine Beachtung mehr, denn für ihn war das Gespräch gelaufen. Allerdings richtete sich sein Blick zu der Schwarzhaarigen. "Dir gilt der Befehl auch. Lass sie ziehen." Kurz darauf entfernte er sich in aller Ruhe von ihnen. Die Schwarzhaarige würde ihm sicher zu 100%iger Sicherheit folgen. Er hasste sich für dieses elendige "Versprechen" ... doch zumindest würde er seinen Plan weiter verfolgen. Sesshômaru würde sicher bald wieder der sein der er war. Und wenn er dafür seine ganze Gruppe auslöschen musste. Im ganzen Stützpunkt machen die Angehörigen Erebus' Platz, blickten jedoch nicht gerade so, als seien sie begeistert davon. Doch mussten sie die Entscheidung ihres Superiors akzeptieren. Irgendwas musste ja ohnehin dahinter stecken...

Dass man seine Entscheidung im Moment wohl in Frage stellte verwunderte den Silberhaarigen nicht, allerdings würden seine kleinen Untertanen es sicher irgendwann verstehen... spätestens dann, wenn seine Theorie Erfolg hatte und Sesshômaru wieder voll und ganz einsatzbereit sein würde. Doch bis dahin dauerte es noch eine kleine Weile, denn das sollte alles langsam von statten gehen. Schnell den Willen brechen, könnte zu Kontrollverlust führen und dann wurde der Kleine gefährlich für Erebus und würde wohl aufgrund seines gebrochenen Unterbewusstseins sich immer wieder gegen ihn auflehnen. Ob das auch passierte, wenn dessen Wille langsam gebrochen wurde, musste noch fest gestellt werden... doch Eins nach dem Anderen. Sephiroth blieb alle Zeit dieser Welt... weniger den meisten Personen um sie herum. Doch Erebus wuchs mit jedem Tag mehr und auch Deus X breitete sich sichtbar aus. Anfangs wirkte es eher wie ein großes Dorf. Es wuchs aber nun langsam als florierende Stadt heran und auch wenn es noch recht kahl und kalt wirkte, würde bald die Zeit kommen, in der diese Welt sich entgültig ändern würde. Wenn die Menschen verschwunden waren und die Espern die entgültige Oberhand hatten, würden sicher mehrere Städte um Deus X entstehen und wenn es so weit war, würde er als eine Art König über diese Welt herrschen. Noch lag dieser Traum noch weit in der Zukunft, doch auf diesen Tag bereitete er sich schon seit Jahrzehnten vor. Die Menschen minimierten sich immer mehr, aufgrund des Einflusses von Echidna. Nur musste der Silberhaarige noch einen Weg finden, um Angst in den Espern zu schüren, denn er hatte all zu oft das Gefühl, von Verrätern umzingelt zu sein, was sein Misstrauen gegenüber manchen seiner Untertanen nur verstärkte. Als er die Worte der Schwarzhaarigen hinter sich vernahm, lächelte er einen Moment nur. "Lass das alles nur meine Sorge sein, ich hab diesen Jungen großgezogen. Ich weiß schon was ich tue." Nachdem er zuende gesprochen hatte, hörte er auf seinem rechten Ohr plötzlich die Stimme von Akimoto. Er brauchte manchmal doch ein wenig viel zu lange, für eine Arbeit. Das hätte er mal damals im amerikanischen Militär machen sollen... da zählte jede einzelne Sekunde. Aber Akimoto wuchs nun mal in der Welt auf, in der es diese Dinge nicht mehr oder kaum mehr gab. Kurz die Hand gehoben und gegen das Headset in seinem Ohr gedrückt, begann er schon zu sprechen. "Zu spät 'General'. Das Ziel ist geflüchtet... auf meine Anweisung hin. Kümmer dich um dein Pflänzchen, falls du es gefunden hast." Damit beendete er den Funkspruch an Akimoto und nahm schließlich das Headset aus dem Ohr. Sein Blick richtete sich wieder auf die Schwarzhaarige, während ihm einfiel, was er zuvor zu ihr sagte. Vielleicht erinnerte sie sich nicht daran... wenn er sie nüchtern bekam. "Komm mit~", sprach er nur und ging voran. Wie kam er eigentlich darauf, ihr solch ein Versprechen zu machen? Er hatte absolut kein Interesse an solch einem Zeug und hatte aus diesem Grund auch nie wirklich solch einen intimen Kontakt mit Frauen. Er schüttelte leicht seinen Kopf und schien leicht genervt davon zu sein. "Wie lautet eigentlich dein Name?" Er blickte sie nicht an, als er dies fragte. Es sollte eigentlich klar sein, wen er meinte, schließlich war niemand außer sie und er in diesem Gang. Auch lief er weiter voran, schließlich bekam er ihre Antwort auch so mit.


✖✖✖【SEPHIROTH'S WOHNUNG】►